100 Dollar Prämie für den Piks Amazon lockt Zehntausende Bewerber mit Impfbonus
Mehr Bestellungen, mehr Umsatz: Amazon ist ein Gewinner der Corona-Krise und braucht dringend mehr Personal. 85.000 neue Mitarbeiter sollen kommen, den Impfbonus bekommen aber nur bestimmte Bewerber.
Der weltgrößte Online-Händler Amazon setzt seine Einstellungsoffensive fort – in den USA und Kanada sollen 75.000 neue Mitarbeiter für die Lager- und Lieferlogistik verpflichtet werden. Dabei bietet der Konzern nach eigenen Angaben vom Donnerstag 100 Dollar Prämie für Kandidaten, die bereits gegen Corona geimpft sind.
In der Pandemie ist die Nachfrage nach Amazons Lieferdiensten stark gestiegen, das Unternehmen stellte im vergangenen Jahr bereits Hunderttausende neue Beschäftigte ein und ist inzwischen der zweitgrößte US-Arbeitgeber hinter dem Einzelhandelsriesen Walmart. Weltweit hatte Amazon Ende 2020 rund 1,3 Millionen Mitarbeiter.
Auch in Großbritannien investiert Amazon. Hier möchte der Onlinehändler noch 2021 noch 10.000 neue Jobs schaffen. In London, Manchester, Edinburgh und Cambridge sollen sowohl im Software-Bereich und in der Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenz sowie im Marketing neue Stellen entstehen. Zudem kündigte der Konzern für die nächsten drei Jahre Investitionen un Aus- und Weiterbildungsprogramme in Höhe von 10 Millionen Pfund (rund 11,6 Millionen Euro) an.
Das amerikanische Werben für Impfungen
Von einem Impfbonus ist hier allerdings noch keine Rede. Diese Art der Impfmotivation ist vor allem in den USA in den letzten Wochen aufgeblüht. Während in Deutschland viele Menschen auf langen Wartelisten stehen und wochenlang auf einen Impftermin warten, hat sich in Nordamerika eine regelrechte Werbekultur um das Impfen entwickelt.
Amazon ist dabei nicht der erste Konzern, der Mitarbeitern – oder in diesem Fall zukünftigen Mitarbeitern – Bonuszahlungen gewährt. Die größte Supermarktkette der USA, Kroger, bietet seinen Mitarbeitern ebenfalls einen Bonus von 100 Dollar an, wenn sie sich gegen Covid-19 impfen lassen. Laut dem Lobbyverband AARP bekommen essentielle Mitarbeiter und Beschäftigte, die an vorderster Front mit Kunden arbeiten, zusätzliche 100 Dollar als Einkaufsguthaben.
Lidl gibt Boni in den USA – aber nicht in deutschen Filialen
Die deutsche Supermarktkette Lidl betreibt auch in Amerika einige Filialen – und lockt hier mit Impfboni. Mitarbeiter, die sich impfen lassen, bekommen hier sogar 200 Euro. In Deutschland verteilt Lidl allerdings noch keine Zusatzzahlungen an geimpfte Mitarbeiter. Edeka Nord kündigte dagegen an, seinen geimpften Mitarbeitern einen Einkaufsgutschein in Höhe von 50 Euro zu schenken. Mehr zu der Diskussion um deutsche Impfprämien, lesen Sie hier.
Der kanadische Softwareentwickler DLGL Technologies Corporation kündigte sogar eine Zahlung von 2.500 Dollar als Impfbonus – das gelte auch für neue Mitarbeiter.
In den USA gibt es daneben noch weitere kreative Ansätze, um die skeptischen Mitbürger unter den Amerikanern von einer Impfung zu überzeugen: Von Donuts und Popcorn, über die Zahlung von zusätzlichen Stundenlöhnen oder mehr Urlaubstagen für Geimpfte. US-Demokraten wie John Delaney forderte sogar vor einiger Zeit eine Einmalzahlung von 1.500 Dollar für Geimpfte.
- Nachrichtenagentur dpa
- AARP: These companys are paying employees to get vaccinated
- CNBC: Would you be willing to get a Covid vaccine in exchange for a $1,500 stimulus check?
- finanzen.net: DLGL Employees to Receive $2,500 Vaccination Bonus