Hohe monatliche Kosten Eigenanteil steigt: Die Pflege wird immer teurer
Wer in einem Pflegeheim lebt, muss immer mehr dafür bezahlen: Erstmals überschreitet der Anteil, den Angehörige oder Pflegebedürftige im Schnitt zahlen müssen, die Summe von 2.000 Euro im Monat.
Für Pflegebedürftige wird die Betreuung im Heim immer teurer. Die selbst zu zahlenden Anteile stiegen weiter auf nun 2.068 Euro pro Monat im bundesweiten Schnitt, wie aus Daten des Verbands der Ersatzkassen mit Stand 1. Januar hervorgeht. Das sind 128 Euro mehr als Anfang vergangenen Jahres.
Es gibt aber weiterhin große regionale Unterschiede. Im Vergleich der Bundesländer bleiben Heimplätze in Nordrhein-Westfalen mit nun durchschnittlich 2.460 Euro am teuersten. Am niedrigsten ist die finanzielle Belastung für Heimbewohner dagegen in Sachsen-Anhalt mit 1.465 Euro im Monat.
In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten.
Neben reiner Pflege auch Verpflegungskosten
Für Heimbewohner kommen daneben aber noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen dazu. Der Eigenanteil allein für die reine Pflege stieg nun im bundesweiten Schnitt auf 831 Euro, nachdem es zum 1. Januar 2020 noch 731 Euro gewesen waren.
Der ehrenamtliche Vorsitzende des Verbands der Ersatzkassen (vdek), Uwe Klemens, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Betroffenen bräuchten Unterstützung. Die geplante Pflegefinanzreform müsse daher noch vor der Bundestagswahl verabschiedet werden.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Eckpunkte für eine Reform vorgestellt. Unter anderem sollen maximal 700 Euro pro Monat als Eigenanteil für die reine Pflege zu zahlen sein, begrenzt auf 36 Monate.
- Nachrichtenagentur dpa