Billige Energie Corona-Krise dämpft Anstieg der Verbraucherpreise
Die Preise in Deutschland sind 2020 nicht so stark gestiegen, wie die Jahre zuvor. Das lag vor allem an niedrigen Energiepreisen. Auch eine weitere Entwicklung spielte eine Rolle.
Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Corona-Jahr 2020 deutlich verlangsamt. Die Inflationsrate lag im Jahresschnitt bei 0,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.
Eine niedrigere Rate habe es zuletzt in der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 gegeben (+0,3 Prozent). Vor allem stark gefallene Energiepreise und die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung dämpften die Verbraucherpreise im vergangenen Jahr. Zum Vergleich: Im Jahresschnitt 2019 hatte die Inflationsrate noch 1,4 Prozent betragen.
Auch Mehrwertsteuersenkung sorgt für niedrige Preise
Für die Europäische Zentralbank (EZB) sind sinkende Preise in der größten Volkswirtschaft der Währungsunion ein Problem, strebt sie doch eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent im Euroraum an. Im Dezember lagen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Gegenüber November stiegen sie um 0,5 Prozent. Damit bestätigten die Statistiker vorläufige Daten.
Mit der Corona-Krise und dem globalen Wirtschaftseinbruch waren die Rohölpreise auf den Weltmärkten stark gesunken – das schlug sich in gesunkenen Energiepreisen nieder. Von Juli bis Ende 2020 galten zudem niedrigere Mehrwertsteuersätze in Deutschland. Damit wollte die Bundesregierung in der Corona-Krise den Konsum als wichtige Stütze der Konjunktur ankurbeln.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters