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Bestattungsvorsorge: Diese Möglichkeiten gibt es


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Bestattungsvorsorge
So planen Sie Ihre Beerdigung nach Ihren Wünschen


Aktualisiert am 15.12.2022Lesedauer: 4 Min.
Grab auf einem Friedhof (Symbolbild): Bestattungsvorsorge ist für Hinterbliebene eine große Erleichterung.Vergrößern des Bildes
Grab auf einem Friedhof (Symbolbild): Bestattungsvorsorge ist für Hinterbliebene eine große Erleichterung. (Quelle: Robert Günther/dpa-tmn)
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Stirbt ein Angehöriger, müssen die Hinterbliebenen nicht nur den Verlust verkraften, sondern sich auch um die Bestattung kümmern. Hat der Verstorbene vorgesorgt, entlastet das deutlich.

Es gibt schönere Dinge, über die man nachdenken kann als über die eigene Beerdigung. Sinnvoll ist es trotzdem. Denn so haben nicht nur Sie selbst Gewissheit, dass nach Ihrem Tod alles so läuft, wie Sie es sich wünschen – Sie nehmen Ihren Angehörigen auch eine Last ab.

Eine Bestattung erfordert nämlich viele Entscheidungen und geht mitunter ordentlich ins Geld. Wir erklären, wie Sie am besten für Ihre Beerdigung vorsorgen, ob eine Versicherung sinnvoll ist und ob Sie bereits zu Lebzeiten alles bezahlen können.

Wozu dient die Bestattungsvorsorge?

Mit einer Bestattungsvorsorge übernehmen Sie finanziell und organisatorisch die Verantwortung für Ihre eigene Beisetzung. Sie legen damit fest, wie die Beerdigung ablaufen soll und sorgen dafür, dass Ihre Angehörigen nicht selbst dafür zahlen müssen. Für die Hinterbliebenen bedeutet beides in der Regel eine große Erleichterung.

Wie sorge ich für meine Beerdigung vor?

Zu einer sorgfältigen Bestattungsvorsorge gehört es, den letzten Willen frühzeitig zu klären und möglichst auch schriftlich festzuhalten. Das geschieht zum Beispiel mit einer Bestattungsverfügung.

Diese Notizen brauchen keine spezielle Form und müssen auch nicht notariell beglaubigt werden. Wichtig sind allerdings Datum und Unterschrift. Sie können dafür – müssen aber nicht – einen Anwalt zurate ziehen.

Sind Sie sicher, dass Ihre Angehörigen in Ihrem Willen handeln, reicht theoretisch auch ein einfaches Gespräch mit ihnen. Mit einer schriftlichen Verfügung darüber, wie Ihre Beerdigung ablaufen soll, gehen Sie aber auf Nummer sicher.

Das regeln Sie in einer Bestattungsverfügung

In der Bestattungsverfügung formulieren Sie Ihre konkreten Wünsche für die eigene Beisetzung. Gibt es keine Auskunft von Ihnen, müssen die nächsten Angehörigen alle Entscheidungen treffen.

Eine Bestattungsverfügung kann zum Beispiel Folgendes regeln:

  • Bestattungsart: etwa Erdbestattung im Reihen-, Wahl- oder Erdgrab, Feuerbestattung, See- oder Baumbestattung
  • Soll es eine Trauerrede geben?
  • Wünschen Sie religiösen Beistand?
  • Soll eine bestimmte Musik gespielt werden?
  • Wünschen Sie bestimmten Blumenschmuck?
  • Wer soll an der Beerdigung teilnehmen?
  • Was soll in Ihrer Todesanzeige stehen?

Tipp: Haben Sie einen Vertrag mit einem Bestatter, können Sie die Antworten auf diese Fragen auch dort festlegen.

So sorgen Sie finanziell für Ihre Bestattung vor

Wichtig ist aber auch, die entsprechende Summe für Ihre Bestattungswünsche zurückzulegen. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten.

So können Sie zum Beispiel das Geld einfach auf einem Tagesgeldkonto ansparen, indem Sie jeden Monat einen bestimmten Betrag überweisen. Alternativ können Sie einen sogenannten Bestattungsvorsorge-Treuhandvertrag oder eine Sterbegeldversicherung abschließen (mehr dazu unten).

Ist Ihr Nachlass groß genug, zahlen die Erben die Bestattungskosten einfach mit diesem – dann müssen Sie gar nicht finanziell vorsorgen. Außerdem können Sie einen Testamentsvollstrecker einsetzen. Wann sich das lohnt, lesen Sie hier.

Wichtig: Die Bestattungsverfügung darf keinesfalls Teil des Testaments sein. Denn das wird erst einige Wochen nach dem Todesfall eröffnet – dann ist die Beerdigung in der Regel schon vorbei. Lesen Sie hier, was Erben über eine Testamentseröffnung wissen sollten.

Kann ich meine Beerdigung zu Lebzeiten bezahlen?

Ja, das geht. Es kann sinnvoll sein, Ihre Bestattung schon zu Lebzeiten zu finanzieren, wenn Sie das Geld gerne auf einen Schlag bezahlen oder es vor dem Zugriff des Sozialamtes sichern wollen.

Dazu müssen Sie einen Vertrag mit einem Bestatter abschließen, der in der Regel aus zwei Teilen besteht: erstens einem Vertrag über die Bestatterleistung und zweitens einem Vertrag über die Zahlungsmodalitäten.

Das Geld können Sie zum Beispiel auf einem Sperrkonto parken oder von einer Treuhandgesellschaft verwalten lassen (siehe unten). Das Bestattungsunternehmen selbst sollten Sie nicht direkt bezahlen. Schließlich kann es sein, dass das Unternehmen bis zum Zeitpunkt Ihres Todes gar nicht mehr existiert.

Gut zu wissen: Auch eine größere Bestattungsvorsorge in Höhe von zum Beispiel 10.000 Euro kann vor dem Zugriff des Staates geschützt sein. Sie müssen sie also nicht erst auflösen, bevor Sie Sozialleistungen erhalten können. Das hat das Verwaltungsgericht Münster entschieden (Az.: 6 K 4230/17).

Was ist ein Bestattungsvorsorge-Treuhandvertrag?

Einen Bestattungsvorsorge-Treuhandvertrag schließen Sie mit Ihrem gewünschten Bestatter ab. Sie legen damit Geld einmalig und verzinst auf einem Treuhandkonto an, das vor der Insolvenz des Bestatters abgesichert ist. Auch im Pflegefall werden die Einlagen bis zu einer angemessenen Höhe nicht vom Sozialamt angetastet.

Das Konto wird von einer Treuhandgesellschaft verwaltet. Die drei größten in Deutschland sind die BT Bestattungstreuhand, die Deutsche Bestattungsvorsorge Treuhand und das Deutsche Institut für Bestattungskultur. Die Gebühren schwanken zwischen null Euro, einer Einmalzahlung von 60 Euro und einmalig 2,5 Prozent des eingezahlten Betrags.

Ist eine Bestattungsversicherung sinnvoll?

Eine Bestattungsversicherung greift im Todesfall und zahlt eine vertraglich vereinbarte Summe an die Hinterbliebenen aus. Dabei ist es unerheblich, wie lange Sie zuvor eingezahlt haben. Sie können sie bei einer Krankenversicherung abschließen.

Der Versicherungsschutz gilt je nach Vertrag sofort oder nach einer gewissen Wartezeit. Diese kann zwischen sechs Monaten und fünf Jahren betragen.

Längere Wartezeiten gibt es vor allem bei Tarifen, die ohne Gesundheitsprüfung auskommen. Auch die Kosten sind dann in der Regel höher. Die Beiträge können Sie von der Steuer absetzen.

Haben Sie frühzeitig mit der Versicherung begonnen, zahlen Sie meist ab 70 Jahren keine Beiträge mehr. Beachten Sie: Der Abschluss ist oft nur bis zu einem bestimmten Alter möglich.

Wichtig: Sie können die Bestattungsversicherung in der Regel jederzeit kündigen, müssen dann aber mit einem reduzierten Rückkaufswert rechnen.

Ist eine Sterbegeldversicherung sinnvoll?

Eine Sterbegeldversicherung funktioniert wie eine Kapitallebensversicherung, deren Summe Sie frei wählen können. Sie sparen sie in Raten an. Die Versicherungssumme wird im Todesfall an Ihre Hinterbliebenen ausgezahlt.

Wie beim Treuhandvertrag darf das Geld bis zu einem angemessenen Betrag nicht für eventuell anfallende Pflegekosten genutzt werden. Ein Nachteil ist allerdings, dass Sie am Ende draufzahlen könnten, wenn Sie nach Abschluss der Versicherung noch lange leben.

Sie können Sterbegeldversicherungen auch noch bis ins hohe Alter abschließen, zahlen dann aber höhere Prämien. Die Beiträge können Sie steuerlich absetzen und die Versicherung jederzeit wieder kündigen. Anbieter sind Versicherungsgesellschaften.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • bestattungen.de
  • financescout24.de
  • Stiftung Warentest
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