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Elektromobilität in Deutschland: So schlecht steht es um die E-Autos


Einbruch um fast 50 Prozent
So schlecht steht es um die Elektromobilität in Deutschland

Von t-online, jha

Aktualisiert am 27.07.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0625147225Vergrößern des BildesEin Tesla an einer Ladesäule: Selbst beim Branchenprimus sind die Absatzzahlen eingebrochen. (Quelle: IMAGO/Michael Bihlmayer)

Zu teuer, zu unpraktisch, zu grün: In Deutschland gibt es gegenüber Elektroautos viele Vorbehalte. Jetzt fallen die Absatzzahlen laut einer neuen Umfrage ins Bodenlose.

Die Ampel-Koalition hat ein klares Klimaziel für den Verkehrssektor. Bis zum Jahr 2030 sollen 15 Millionen elektrische Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Dieses Ziel rutscht jedoch laut einer neuen Umfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), über die "Welt am Sonntag" (WamS) berichtet, in weite Ferne.

An der Befragung haben sich 348 Autohäuser beteiligt. Aus den Antworten geht hervor, dass private Käufer in diesem Jahr 47 Prozent weniger E-Autos bestellt haben, als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Bestellungen für Plug-in-Hybride gingen um 37 Prozent zurück. Während die Nachfrage nach elektrischen Autos also um die Hälfte eingebrochen ist, profitiert der Verbrenner. Die Nachfrage nach Diesel- und Benzinautos stieg um 24 Prozent.

Gründe für die schlechten Verkaufszahlen

Die Autoverkäufer benennen auch den vermuteten Hauptgrund für die große Skepsis gegenüber Stromern: den zu hohen Preis. Der Beweis dafür wären die Absatzzahlen der Flotten- und Dienstfahrzeuge. Bei diesen würden emotionale Faktoren beim Kauf eine kleinere Rolle spielen. Doch auch in diesem Segment verkauften sich Elektroautos schlechter, auch wenn der Einbruch nicht ganz so stark ausfällt, wie bei den Privatkunden.

Video | Tesla muss Produktion in Grünheide aussetzen
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Quelle: dpa

27 Prozent der Autohäuser gaben an, dass ein hoher Anschaffungspreis oder teure Leasingraten ihre Geschäftskunden abschreckten. Den unsicheren Wiederverkaufswert von E-Autos sahen 23 Prozent als Hindernis. Ein grundsätzliches Problem mit der Batterietechnologie gaben dafür nur neun Prozent als Grund an.

Düstere Zeiten für die Elektromobilität

Für das zweite Halbjahr rechnen die Händler mit keiner Trendwende, sondern befürchten düstere Zeiten für die Elektromobilität. Die Nachfrage bei Privatkunden für reine E-Autos schätzen 91 Prozent der befragten Autohäuser als "schlecht" oder "sehr schlecht" ein. Bei Plug-In-Hybriden sehen 79 Prozent schwarz. Trotz gestiegener Bestellungen sagen 23 Prozent der Autohäuser eine schlechtere Bestellsituation für Verbrenner voraus.

Der ZDK zieht aus der eigenen Umfrage klare Forderungen an Hersteller und Politik. Die Produzenten müssten "durch günstige Preise und niedrige Leasingraten jetzt Marktanreize setzen", sagte ZDK-Präsident Arne Joswig der WamS. Außerdem müsse die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut werden.

Ob das ausreicht, um das ambitionierte Klimaziel der Bundesregierung von 15 Milliionen E-Autos zu erreichen, ist jedoch unklar. So waren im April 2024 in Deutschland knapp 1,5 Millionen rein elektrische Fahrzeuge zugelassen. Dazu kommen noch einmal knapp eine Million Hybrid-Fahrzeuge. Insgesamt sind auf Deutschlands Straßen 48 Millionen Autos unterwegs.

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