Inflation Einzelhandel erwartet deutliche Umsatzeinbußen
Ein Viertel der Verbraucherinnen und Verbraucher haben durch die Inflation Angst, dass ihr Geld nicht ausreicht. Der Einzelhandel fürchtet deshalb um seine Umsätze.
Die hohe Inflation macht dem Einzelhandel in Deutschland immer mehr zu schaffen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht in einer am Dienstag veröffentlichen neuen Prognose davon aus, dass die Umsätze der Branche in diesem Jahr real – also preisbereinigt – um vier Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen werden. Bisher war der Handel von einem realen Minus von drei Prozent ausgegangen. Nominal dürften die Umsätze der jüngsten Prognose zufolge um drei Prozent steigen.
HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth verwies auf eine HDE-Umfrage, nach der ein Viertel der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland Angst haben, nicht mehr mit dem Geld auszukommen. "Oft kaufen sie weniger, in vielen Fällen weichen sie auf günstigere Produkte aus", sage Genth. Insgesamt gäben 45 Prozent der Bevölkerung an, sich in irgendeiner Weise einzuschränken.
Die insgesamt schwierige Lage zeige sich auch in den Ergebnissen einer aktuellen HDE-Umfrage unter rund 900 Handelsunternehmen, berichtete HDE-Präsident Alexander von Preen. Demnach rechnen 35 Prozent der Händlerinnen und Händler für das zweite Halbjahr mit Umsatzrückgängen. Für das Gesamtjahr geht nur gut jeder dritte Händler von im Vergleich zum Vorjahr steigenden Erlösen aus.
- Nachrichtenagentur dpa