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Energiekrise in Deutschland: Kohle wichtigster Energieträger


Stromerzeugung
Das ist Deutschlands wichtigster Energieträger

Von t-online, afp, reuters
Aktualisiert am 10.03.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 0199771606Vergrößern des Bildes
RWE-Kohlekraftwerk Niederaußem in NRW: Kohle war im Jahr 2022 wichtiger Energieträger für Deutschland. (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt)

Kohle war 2022 Deutschlands wichtigste Quelle zur Stromerzeugung. Im Seehandel mit fossilen Brennstoffen hat ein Land Russland als wichtigsten Partner abgelöst.

Kohle ist im Jahr der Energiekrise 2022 mit wachsendem Abstand der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland geblieben. Ein Drittel (33,3 Prozent) des hierzulande erzeugten und ins Netz eingespeisten Stroms stammte aus Kohlekraftwerken, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. 2021 hatte der Anteil noch bei 30,2 Prozent gelegen. Damit nahm die Stromerzeugung aus Kohle binnen Jahresfrist um 8,4 Prozent zu.

Zweitwichtigste Energiequelle war die Windkraft. Deren Anteil an der Stromerzeugung stieg nach einem vergleichsweise windarmen Vorjahr um 9,4 Prozent auf knapp ein Viertel (24,1 Prozent). 2021 lag der Anteil noch bei 21,6 Prozent. Die Einspeisung aus Photovoltaik nahm sogar um 19,5 Prozent zu und erreichte mit einem Anteil von 10,6 (2021: 8,7) Prozent ein ähnliches Niveau wie Erdgas – begünstigt durch "eine hohe Zahl an Sonnenstunden".

Deutschland bei Kohlestrom weniger importabhängig

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 509 Milliarden Kilowattstunden Strom in Deutschland erzeugt und eingespeist. Das waren 1,9 Prozent weniger als 2021. Mit einem Anteil von 53,7 Prozent stammte der ins Netz eingespeiste Strom mehrheitlich aus konventionellen Energieträgern. Allerdings sank die Erzeugung aus diesen Quellen wegen der sinkenden Entwicklung aus Erdgas- und Kernkraftwerken um 8,7 Prozent. 2021 hatte der Anteil noch 57,7 Prozent betragen.

Die Einspeisung aus Erneuerbaren Energien stieg dagegen um 7,3 Prozent, der Anteil von 42,3 auf 46,3 Prozent. "Neben der stärkeren Stromerzeugung aus Windkraft trug ein deutlicher Zuwachs beim Solarstrom zu diesem Anstieg bei", erklärten die Statistiker.

Der Strom aus Kohlekraftwerken verzeichnete 2022 nicht nur den höchsten Anstieg unter den für die Stromerzeugung relevanten konventionellen Energien. Er trug auch dazu bei, die starken Rückgänge der Stromerzeugung aus Erdgas und Kernenergie zu kompensieren. So sank die Stromeinspeisung aus Erdgas um 11,3 Prozent, nachdem sie bereits 2021 um 5,8 Prozent zurückgegangen war.

"Hauptverantwortlich dafür waren die infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine angespannte Situation auf dem Gasmarkt und die damit verbundenen deutlich gestiegenen Preise für Erdgas", so das Bundesamt. "Während Erdgas zur Stromerzeugung fast vollständig importiert werden muss, ist Deutschland bei der Stromerzeugung aus Kohle deutlich weniger importabhängig."

Der Kohlestrom in Deutschland stammt zu rund 60 Prozent aus Braunkohle und zu rund 40 Prozent aus Steinkohle. "Der Bedarf an Braunkohle wird dabei weitestgehend durch inländische Förderung, der Bedarf an Steinkohle durch Importe gedeckt", hieß es dazu.

Im Seehandel-Ranking rutscht Russland deutlich ab

Unterdessen hat sich auch beim Seehandel mit fossilen Brennstoffen einiges getan: Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, hat Schweden Russland als wichtigsten Seehandelspartner abgelöst. Russland stürzte im Ranking auf Platz sieben ab. Als Grund gilt der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Stark an Bedeutung gewonnen haben zudem die USA, die mittlerweile der wichtigste Lieferant fossiler Energieträger auf dem Seeweg sind.

Im Seehandel mit Schweden wurden den Angaben zufolge 24,4 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Darauf folgen Norwegen mit 22,7 Millionen Tonnen, die USA mit 22,0 Millionen Tonnen und China mit 20,9 Millionen Tonnen. Mit Russland wurden noch 13,4 Millionen Tonnen ausgetauscht, 93,4 Prozent davon entfielen auf Importe. Auch bei allen anderen großen Handelspartnern übersteigen die Importe die Exporte, teils sehr deutlich.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und AFP
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