"Nicht über den Berg" Arbeitgeberpräsident: Werden Wohlstand nicht halten können
Der Chef der Arbeitgeber, Rainer Dulger, sieht Deutschland vor großen Problemen. Schuld sei nicht nur die aktuelle Energiekrise.
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat erneut vor einem Wohlstandsverlust in Deutschland gewarnt. "Neben der akuten Krise befinden wir uns mitten in einem Strukturwandel", sagte Dulger der "Welt am Sonntag". Deutschland sei im Standortwettbewerb weit zurückgefallen. "Wir werden den Wohlstand, an den wir uns in Deutschland gewöhnt haben, nicht halten können", warnte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.
Er verwies darauf, dass bis 2030 die Zahl der Erwerbstätigen um fünf Millionen zurückgehen werde. In dieser Größenordnung sei dies nicht zu kompensieren. Weil der Staat entsprechend weniger Steuern und Beitragseinnahmen zur Verfügung haben werde, müssten die Sozialsysteme angepasst werden. An anderer Stelle hatte Dulger in dem Zusammenhang auch Zuwanderung und eine höhere Erwerbsquote gefordert.
Dulger äußerte sich auch zur aktuellen Krise. "Wir sind noch
nicht über den Berg", sagte der Unternehmervertreter. Die hohen Energiekosten gefährdeten die Existenz vieler Unternehmen. Viele Unternehmen sähen ihre Existenz in Gefahr und meldeten zum Teil schon Insolvenz an.
- Nachrichtenagentur dpa und Reuters