Nach sechs Jahren Adidas-Chef Rorsted verlässt das Unternehmen
Der Sportartikelhersteller Adidas verliert seinen Chef. Kasper Rorsted wird den Konzern im kommenden Jahr verlassen. Die Suche nach einem Nachfolger läuft.
Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted wird den fränkischen Sportartikelhersteller im kommenden Jahr verlassen. Darauf hätten sich der Däne und der Aufsichtsrat des Unternehmens im beiderseitigen Einvernehmen geeinigt, gab der Dax-Konzern am Montag in Herzogenaurach bekannt.
"Die Nachfolge-Suche hat begonnen", hieß es in der Mitteilung. Rorsted werde bis zur Bestellung eines Nachfolgers das Amt des Vorstandsvorsitzenden weiterführen und gemeinsam mit Aufsichtsrat und Vorstand für einen reibungslosen Übergang sorgen. An der Börse gaben Adidas-Aktien nach.
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Aufsichtsrat: "Unternehmen einen Neustart ermöglichen"
"Unter Kasper Rorsteds Führung hat Adidas seine digitalen Fähigkeiten erheblich ausgebaut und die Online-Umsätze des Konzerns mehr als verfünffacht", sagte Aufsichtsratschef Thomas Rabe. Adidas habe zudem seine Führungsposition in Sachen Nachhaltigkeit untermauert. Rorsted war unter anderem für den Verkauf der Marke Reebok verantwortlich, die für Adidas lange Zeit ein Sorgenkind war.
"Nach drei herausfordernden Geschäftsjahren, die weltweit von den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie und geopolitischen Spannungen geprägt waren, ist nun der richtige Zeitpunkt, einen Wechsel auf der Position des Vorstandsvorsitzenden einzuleiten, um dem Unternehmen einen Neustart zu ermöglichen", betonte Rabe.
Rorsted sprach von "externen Faktoren", die das Geschäft in den vergangenen Jahren beeinträchtigt hätten. Diese zu bewältigen, habe viel Kraft gekostet. Auch die schwächeren Geschäfte in China gaben Rorsted Anlass zur Sorge. Sollte China längerfristig als Wachstumsmarkt ausfallen, könnte das die Gewinn- und Umsatzziele für die Jahre bis 2025 infrage stellen, sagte Rorsted zuletzt. Dennoch sei Adidas auf einem guten Weg. 85 Prozent der Märkte wüchsen um zweistellige Prozentsätze.
Rorsted stand seit 2016 an der Spitze des Herzogenauracher Sportartikelherstellers. Sein Vertrag war zuletzt 2020 bis zum Jahr 2026 verlängert worden.
- Nachrichtenagentur dpa