Inflation So pessimistisch waren die Deutschen noch nie
40 Prozent der Deutschen gehen davon aus, dass es ihnen in einem Jahr schlechter gehen wird als jetzt. Noch mehr finden, die Ampelkoalition tue zu wenig.
Die hohe Inflation bereitet den Deutschen immer mehr Sorgen. 40 Prozent von ihnen – und damit so viele wie noch nie – gehen davon aus, dass ihre eigene wirtschaftliche Situation in einem Jahr schlechter sein wird. Das geht aus dem ZDF-Politbarometer hervor, das auf einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen basiert und am Freitag veröffentlicht wurde.
49 Prozent der Befragten erwarten eine unveränderte Lage, zehn Prozent eine Verbesserung. Die Inflation in Deutschland lag zuletzt als Folge des Krieges in der Ukraine auf dem höchsten Stand seit Jahrzehnten. Aktuell werten nur noch 55 Prozent ihre eigene finanzielle Situation als gut. Anfang des Jahres waren es noch 65 Prozent.
Kein klares Meinungsbild zur Finanzierung
Die Bundesregierung hat dieses Jahr bereits zwei Entlastungspakete für Unternehmen und Bürger im Volumen von mehr als 30 Milliarden Euro geschnürt. Kanzler Olaf Scholz plant ein weiteres Maßnahmenbündel, zu dem auch steuerliche Entlastungen gehören sollen. 58 Prozent der Wahlberechtigten gaben in der Umfrage an, die Ampelkoalition tue zu wenig.
30 Prozent ordnen die Entlastungen als gerade richtig ein, fünf Prozent halten sie für übertrieben. Zur Finanzierung gibt es kein klares Meinungsbild: 43 Prozent sprechen sich für zusätzliche Schulden aus, 36 Prozent für Steuererhöhungen, 21 Prozent wollen sich nicht äußern.
- Nachrichtenagentur Reuters