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Gas sparen: Deutschland ist in der EU am stärksten gefordert


Absoluter Verbrauch
Deutschland muss in der EU am meisten Gas sparen

Von dpa
Aktualisiert am 04.08.2022Lesedauer: 2 Min.
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Wo gibt es noch Sparpotenzial? In absoluten Zahlen muss Deutschland seinen Gasverbrauch so stark wie kein anderes Land in der EU reduzieren. (Quelle: Michael Kappeler)

Die Ziele der Union sind klar: 15 Prozent Erdgas sollen die Mitgliedsstaaten bis März weniger verbrauchen. Vor allem Deutschland ist dabei gefragt.

Deutschland muss seinen absoluten Gasverbrauch so stark wie kein anderes EU-Land reduzieren, um das Einsparziel der Europäischen Union von 15 Prozent zu erreichen. Nach einer Rechnung der Deutschen Presse-Agentur basierend auf Daten der EU-Kommission muss die Bundesrepublik von Anfang August bis März nächsten Jahres gut 10 Milliarden Kubikmeter weniger Gas verbrauchen, um das von den EU-Ländern beschlossene Ziel zu erreichen.

Die in Deutschland zu sparende Gasmenge kommt etwa dem Durchschnittsverbrauch von fünf Millionen vierköpfigen Haushalten im Jahr gleich. Denn 10 Milliarden Kubikmeter Gas entsprechen etwa 100 Milliarden Kilowattstunden, und ein Musterhaushalt mit vier Personen in Deutschland verbraucht im Jahr rund 20.000 Kilowattstunden.

Somit muss Europas größte Volkswirtschaft wegen ihres vergleichsweise hohen Gasverbrauchs in absoluten Zahlen mehr sparen als andere. Als nächstes Land ist Italien ebenfalls in der Verantwortung, etwas über 8 Milliarden Kubikmetern bis März nächsten Jahres einzusparen.

Bei mangelndem Einsatz droht der Unionszwang

Frankreich und die Niederlande müssen beide ungefähr fünf Milliarden Kubikmeter weniger verbrauchen. Insgesamt muss die EU rund 45 Milliarden Kubikmeter Gas sparen – für fast ein Viertel der Einsparung wäre also Deutschland verantwortlich.

Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine haben sich die EU-Länder auf einen Notfallplan geeinigt, da ein Lieferstopp von russischem Gas befürchtet wird. Der Plan sieht vor, den nationalen Konsum im Zeitraum vom 1. August 2022 bis zum 31. März 2023 freiwillig um 15 Prozent zu senken, im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch in dem gleichen Zeitraum in den vergangenen fünf Jahren. Falls nicht genug gespart wird und es weitreichende Versorgungsengpässe gibt, kann ein Unionsalarm mit verbindlichen Einsparzielen ausgelöst werden.

Deutschland ist nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bereits auf einem guten Weg. Demnach liegt die Bundesrepublik bei 14 oder 15 Prozent Einsparungen – allerdings im Vergleich zum Vorjahr und nicht temperaturbereinigt. Habeck machte vergangene Woche in Brüssel deutlich, dass Deutschland seinen Verbrauch um mehr als die vereinbarten 15 Prozent – also mehr als 10 Milliarden Kubikmeter Gas – mindern sollte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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