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Medion Sprchrgd S1 Elite im Test: So schlägt sich der KI-Laptop im Alltag


"Medion Sprchrgd S1 Elite" im Test
Zukunft oder Hype? So schlägt sich der KI-Laptop im Alltag


09.10.2024 - 14:48 UhrLesedauer: 4 Min.
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"Sprchrgd S1 Elite": Medions KI-Laptop zeigt im Test viele Stärken – aber auch einige Schwächen.Vergrößern des Bildes
"Sprchrgd S1 Elite": Medions KI-Laptop zeigt im Test viele Stärken – aber auch einige Schwächen. (Quelle: t-online/mho)

Medion wagt mit dem Laptop "Sprchrgd S1 Elite" den Sprung in die KI-Ära. Wir haben getestet, welche Vor- und Nachteile die neue Technik im Alltag mit sich bringt.

Medion hat mit dem "Sprchrgd S1 Elite" seinen ersten Laptop mit KI-Prozessor auf den Markt gebracht. Der Name steht für "Supercharged" und bedeutet "aufgeladen". Anstatt eines Intel-Chips setzt das 14-Zoll-Gerät auf einen Snapdragon X Elite von Qualcomm. Im Test hat uns besonders die lange Akkulaufzeit beeindruckt, die dem sparsamen ARM-Prozessor zu verdanken ist.

Was sind ARM-Prozessoren?

ARM-Prozessoren sind Computer-Chips, die ursprünglich für mobile Geräte wie Smartphones entwickelt wurden und sich durch ihre hohe Energieeffizienz auszeichnen. Traditionell sind in Laptops eher Intel- oder AMD-Prozessoren zu finden. Diese bieten oft mehr Rechenleistung, verbrauchen aber auch mehr Strom. Der Hauptunterschied liegt in der Architektur: ARM-Prozessoren verwenden einen einfacheren Befehlssatz, was sie sparsamer, aber für bestimmte Aufgaben auch weniger leistungsfähig macht.

Gehäuse, Display und Tastatur

Das schlanke Aluminiumgehäuse macht mit einem Gewicht von 1,4 Kilogramm einen hochwertigen Eindruck. Trotz der kompakten Abmessungen von 31,3 x 22,5 x 1,69 Zentimetern bietet der Laptop eine gute Ausstattung mit drei USB-Anschlüssen und HDMI. Das robuste Scharnier hält das Display sicher in Position, lässt sich aber etwas schwer mit einer Hand öffnen.

Das matte 14-Zoll-Display löst mit 2.880 x 1.800 Pixeln und 120 Hz im Seitenverhältnis 16:10 sehr scharf auf und erreicht eine ausreichend hohe Helligkeit von 400 Nits. Die Farben wirken kräftig und natürlich, der Kontrast ist für ein IPS-Panel ordentlich. Besonders Text wird gestochen scharf dargestellt, was dem Arbeiten mit Dokumenten und Tabellen im Alltag zugutekommt.

Die Tasten des "Sprchrgd S1 Elite" bieten trotz des flachen Gehäuses einen angenehmen Druckpunkt und ein intuitives Tippgefühl. Die Hintergrundbeleuchtung erleichtert das Arbeiten in dunkler Umgebung, auch wenn sich diese nicht anpassen lässt. Das große Touchpad reagiert präzise auf Eingaben, die Klickgeräusche fallen allerdings etwas laut aus.

Leistung und KI-Funktionen

Der verbaute Snapdragon X Elite Prozessor verfügt über zwölf Kerne und taktet mit bis zu 3,4 GHz. In Kombination mit 32 GB Arbeitsspeicher und einer schnellen 1-TB-SSD im M.2-Format sorgt er für ein flüssiges Arbeitstempo bei Office-Anwendungen, Foto- und Videobearbeitung.

Eine Besonderheit des "Sprchrgd S1 Elite" ist die Co-Pilot-Taste neben der Leertaste. Sie startet Microsofts KI-Assistenten, der Fragen beantworten und bei verschiedenen Aufgaben unterstützen soll. Im Test funktionierte das gut, allerdings waren noch nicht alle angekündigten KI-Funktionen verfügbar.

Grafikleistung und Gaming

Die integrierte Adreno-Grafik des Snapdragon-Chips ist für anspruchsvolle 3D-Spiele leider zu schwach. Diese laufen auf dem ARM-Prozessor entweder gar nicht oder nur mit deutlichen Leistungseinbußen. Für Gelegenheitsspieler und weniger anspruchsvolle Titel reicht die Leistung aber aus.

In unterstützten Spielen soll die von Medion beworbene KI-Funktion "Superauflösung" die Bildrate erhöhen. Im Test konnten wir diese Funktion nicht ausprobieren, da kompatible Spiele fehlten. Hier bleibt abzuwarten, wie sich das Feature in Zukunft entwickelt.

Akkulaufzeit und Mobilität

Die Akkulaufzeit ist zweifellos eine der größten Stärken des "Sprchrgd S1 Elite". Der Hersteller spricht von einer "beeindruckenden Akkulaufzeit von bis zu 17 Stunden" – abhängig vom Nutzungsverhalten. In unserem Alltagstest haben wir diese Werte nicht erreicht. Trotzdem erreichte der 65-Wattstunden-Akku bei normaler Büroarbeit mit Internetsurfen, Office-Anwendungen und Videokonferenzen eine Laufzeit von fast zehn Stunden. Beim reinen Videoschauen hielt der Akku knapp 13 Stunden durch – was sich durchaus sehen lassen kann.

Auch das kompakte Gehäuse und das geringe Gewicht machen den Laptop zu einem idealen Begleiter für unterwegs. Das mitgelieferte Netzteil lädt den Akku in etwa 30 Minuten zur Hälfte auf, was für knapp fünf Stunden Nutzung reicht.

Kühlung, Lautstärke und Konnektivität

Im normalen Betrieb arbeitet der "Sprchrgd S1 Elite" angenehm leise. Die zwei verbauten Lüfter sind kaum zu hören und springen nur bei intensiver Nutzung an. Selbst unter Volllast bleibt die Geräuschentwicklung moderat. Die Oberflächentemperaturen bleiben auch bei längerer Nutzung in einem angenehmen Bereich.

Trotz des schlanken Gehäuses bietet der Laptop eine gute Auswahl an Anschlüssen. Der Audio-Kombi-Anschluss bietet Mic-in und Audio-out in einer Buchse. Über zwei USB-Typ-A-Ports und einem USB-Typ-C-Port, der auch zum Laden genutzt wird, sowie dem HDMI-Anschluss lassen sich USB-Sticks, externe Festplatten, Smartphones, Funkmäuse und bis zu zwei externe Monitore anschließen. Ein SD-Kartenleser fehlt leider.

Bei der drahtlosen Verbindung setzt Medion auf aktuelle Standards. Wi-Fi 7 sorgt für schnelle Internetverbindungen, Bluetooth 5.4 ermöglicht die Kopplung mit Zubehör wie Kopfhörern. Die 2,1-Megapixel-Webcam liefert eine ordentliche Bildqualität für Videokonferenzen und lässt sich per Schieberegler abdecken. Der Fingerabdrucksensor in der Einschalttaste ermöglicht eine schnelle und sichere biometrische Anmeldung am Laptop, was sowohl die Benutzerfreundlichkeit als auch die Sicherheit erhöht.

Fazit

Der "Medion Sprchrgd S1 Elite" ist ein interessanter Einstieg in die neue Generation von Windows-on-ARM-Laptops. Er überzeugt mit langer Akkulaufzeit, gutem Display und solider Leistung für Alltagsaufgaben. Die KI-Funktionen haben Potenzial, müssen sich in der Praxis aber noch beweisen.

Zu den Stärken gehören neben der Akkulaufzeit das hochwertige und helle Display sowie die gute Verarbeitungsqualität. Auch die Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung gefiel uns im Test gut. Schwächen zeigten sich bei den Lautsprechern, die einen etwas dünnen und verzerrten Klang liefern.

Mit einem Preis von rund 1.000 Euro bietet der Laptop ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Für Nutzer, die einen ausdauernden Begleiter für Office, Internet und leichte Bildbearbeitung suchen, ist er eine interessante Alternative zu klassischen Intel-Notebooks. Wer dagegen oft 3D-Spiele oder spezialisierte x86-Software nutzt, die speziell für Prozessoren mit x86-Architektur von Intel oder AMD entwickelt wurden, sollte vorerst bei herkömmlichen Laptops bleiben.

Verwendete Quellen
  • Eigener Test
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