Tödliche Gefahr Smartphones im Badezimmer: Das kann tödlich enden
Darf das Handy oder Tablet mit in die Badewanne? Die Antwort: Kommt darauf an. Tabu ist das vor allem, wenn das Gerät zum Laden am Netz hängt.
Es kann so schön sein: das wohltuende Bad nach einem stressigen Arbeits- oder Schultag. Wenn dabei noch die Lieblingsserie läuft – umso besser. Das entspannende Bad kann aber schnell zur tödlichen Gefahr werden, wenn dabei eine wichtige Regel bei der Nutzung von Elektrogeräten nicht beachtet wird.
Diese lautet, dass ans Stromnetz angeschlossene Geräte nichts in der Nähe einer Badewanne zu suchen haben. Dazu gehören nicht nur der Fön oder Heizlüfter, sondern auch Smartphones, Tablets und Laptops. Denn auch bei den modernen mobilen Geräten droht ein lebensgefährlicher Stromschlag, wenn diese am Ladegerät angeschlossen sind.
Wie die Handelskrankenkasse mit Sitz in Bremen berichtet, kann es bei einem solchen Vorfall zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kommen, weil der Strom durch den Körper des Badenden einfach weiter fließt. Andere Quellen berichten von Krämpfen bei vollem Bewusstsein, die dem Tod auf dem elektrischen Stuhl ähneln.
Immer wieder kommt es zu tödlichen Badeunfällen mit Strom
Dass solche Fälle nicht ausgedacht sind, zeigen Berichte von Unfällen im Zusammenhang mit ladenden Smartphones oder Tablets und der Badewanne. 2017 starb eine 14-Jährige im US-Bundesstaat New Mexico, deren ans Stromnetz angeschlossenes Smartphone ins Wasser fiel.
Eine 21-jährige Frau aus Österreich erlitt 2019 einen tödlichen Stromschlag, als ihr ladendes Handy aus Versehen ins Wasser fiel. In Frankreich kam 2021 eine 13-Jährige durch einen solchen Vorfall ums Leben. Und in Italien ist 2023 eine 16-Jährige durch einen Stromschlag getötet worden, nachdem ihr das Smartphone aus der Hand gefallen war.
Um der Gefahr eines tödlichen Stromunfalls vorzubeugen, sollte ein sogenannter Fehlerstromschutzschalter, kurz: FI-Schalter, im Haus oder der Wohnung installiert sein. Dadurch können die Risiken eines solchen Unfalls zwar verhindert werden. Ein Restrisiko bleibt jedoch bestehen. Denn auch ein solcher FI-Schalter schützt nicht immer vor einem Stromschlag beim Baden.
Der Grund: "Inzwischen sind fast alle Badewannen aus Kunststoff, Acryl oder emailliertem Stahl. Auch die Abflussrohre bestehen aus Kunststoff, sind somit nicht leitfähig. Eine Erdung bleibt hier wirkungslos. Der FI-Schalter funktioniert dann nicht", erklärte Klaus Kreß vom Prüf- und Zertifizierungsinstitut VDE auf Anfrage von t-online. Mehr zum Thema, warum der FI-Schalter wichtig ist, lesen Sie hier.
Ein ins Wasser fallendes Handy im Akkubetrieb ist kein Problem
Darum gilt: Das Smartphone oder Tablet in der Hand zu halten, während man entspannt in der Wanne liegt, ist nur dann kein Problem, wenn es nicht am Strom angeschlossen ist. Andernfalls droht Lebensgefahr.
Im Akkubetrieb sieht das anders aus. Dann ist die Spannung des Geräts so niedrig, dass kein Stromschlag droht, wenn das Gerät ins Wasser fallen sollte. Die einzige Gefahr ist dann nur, dass Wasser ins Gehäuse eindringen kann und das Gerät kaputtgeht. Wer mit diesem Risiko leben kann, kann beruhigt seine Lieblingsserie schauen, während er in der Badewanne entspannt.
- dock.hkk.de: "Stromschlag bekommen: Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem Stromunfall"
- sihk-akademie.de: "Ist es wirklich tödlich, wenn der Fön in die Badewanne fällt?"