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Revolution bei Briefzustellung: Post kündigt Briefe vorab per E-Mail an


Mit Foto des Umschlags
Post kündigt Briefe ab sofort vorab per E-Mail an

Von dpa
Aktualisiert am 27.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Deutsche PostVergrößern des Bildes
Der Schriftzug der Deutschen Post auf der Fassade eines Paketzentrums. (Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild/dpa-bilder)
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Ab sofort können Millionen Deutsche vorab wissen, was sie beim Öffnen ihres Briefkastens finden: Die Deutsche Post verschickt nun E-Mails mit Fotos der zu erwartenden Briefumschläge. Für alle gilt das Angebot aber nicht.

Die Deutsche Post kann Privatkunden künftig vorab per E-Mail mitteilen, welche Sendungen im Briefverkehr sie im Laufe des Tages zustellen wird. Der neue Service wurde von der Deutsche Post DHL Group am Montag in Zusammenarbeit dem Internet-Konzern 1&1 für Inhaber eines E-Mail-Kontos bei den 1&1-Diensten GMX und Web.de gestartet. Dabei wird in einer E-Mail ein Foto des Briefumschlags gesendet. Der Dienst ist kostenfrei und steht theoretisch 34 Millionen Nutzern des 1&1-Dienstes zur Verfügung.

Im Rahmen der automatisierten Verarbeitung werden die rund 55 Millionen Briefsendungen täglich schon von Kameras in den Sortieranlagen der Post erfasst und die Fotos dann ausgewertet. Wenn Kunden sich für den Dienst anmelden, leitet die Post das Foto von dem Umschlag an die Empfänger vorab weiter.

Bilder entstehen automatisiert unter Datenschutzauflagen

"Die Fotos der Briefpost entstehen automatisiert unter Einhaltung der deutschen Datenschutz- und Sicherheitsstandards in den hochmodernen Sortierzentren der Deutschen Post", betonte ein Sprecher. Durch das Anfertigen der Aufnahmen werde der Versand nicht verzögert. "Die Briefe bleiben im Sortierprozess und werden wie gewohnt an die Hausanschrift des Empfängers zugestellt." Die gesamte Datenverarbeitungskette erfülle die Anforderungen der europäischen Datenschutz-Grundverordnung und sei mit den Datenschutzbeauftragten abgestimmt.

Im kommenden Jahr sollen Nutzer von Web.de und GMX zusätzlich die Möglichkeit erhalten, auch digitale Kopien der Briefinhalte per sicherer E-Mail zu empfangen. So lassen sich eingehende Briefe schon am PC oder auf dem Smartphone lesen, bevor sie physisch im Briefkasten zugestellt werden. Zuerst wird der Dienst für Briefe von Absendern angeboten, die die Inhalte parallel digital zur Verfügung stellen. Dazu müssen die Nutzer explizit ihre Zustimmung erteilen. Die Inhalte können auf Wunsch mit dem bewährten Verschlüsselungsverfahren PGP geschützt werden.

Neuer Dienst ist Teil der Digitalisierungsstrategie der Post

Für die Deutsche Post DHL Group ist der Ankündigungsdienst ein Teil einer umfassenden Digitalisierungsstrategie. Dazu gehören auch Systeme, mit denen man Empfänger von Paketen genauer über ein Zeitfenster informieren kann, wann ein Paket genau eintrifft. Außerdem will die Post eine Sendungsverfolgung im Internet für gewöhnliche Briefe ermöglichen. Dazu sollen Briefmarken eingeführt werden, die mit einer Seriennummer in Form einer viereckigen Klötzchengrafik ("Matrixcode") versehen sind.

Das Tracking der Briefe mit Matrixcode erfasst allerdings nur die Abgangs- und Eingangssortierung. Wer genau wissen will, wann ein Brief beim Empfänger angekommen ist, muss ein Einschreiben oder eine Expresssendung wählen. Die Post schützt sich mit der neuartigen Briefmarke auch gegen Fälschungen und unerlaubte Wiederverwendungen von Postwertzeichen.

Wer keine Briefmarke zur Hand hat, soll künftig auch ohne Aufpreis die Sendung mit dem Handy frankieren können. Dabei generiert eine App einen mehrstelligen alphanumerischen Code, der dann rechts oben auf den Brief oder die Postkarte geschrieben wird. Dieser Code wird von Kameras in den Sortieranlagen der Post erfasst und dann ausgewertet.

Für 1&1 ist der neue Service ein Teil der Strategie, die Postfächer bei Web.de und GMX in ihrer Bedeutung aufzuwerten. Kunden, die regelmäßig das Mailfach aktiv nutzen sind auch eher bereit, ein kostenpflichtiges Premium-Abo mit zusätzlichem Speicherplatz und weiteren Funktionen abzuschließen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Post: Informationen zur "Briefankündigung"
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