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Lehrerverband zur ChatGPT-Debatte: "KI wird Schulen nie ersetzen können"


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Lehrerverband zu neuen Technologien
"Künstliche Intelligenz wird Schulen nie ersetzen können"


12.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Abiturklasse mit Laptop (Symbolbild): KI-Programme wie ChatGPT können in den Unterricht integriert werden.Vergrößern des Bildes
Abiturklasse mit Laptop (Symbolbild): KI-Programme wie ChatGPT können in den Unterricht integriert werden. (Quelle: IMAGO / Jochen Tack)
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Der Deutsche Lehrerverband hat sich gegen ein Verbot von Programmen wie ChatGPT an Schulen ausgesprochen. Die Technologie könne Teil des Unterrichts werden.

Der Deutsche Lehrerverband (DL) spricht sich für einen offenen Umgang mit KI-Textgeneratoren wie ChatGPT in den Schulen aus. "Es ist eine generelle Aufgabe von Schulen, junge Menschen auf die Lebenswirklichkeit vorzubereiten", sagte DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger im Gespräch mit t-online.

Darum werde es nicht funktionieren, das Thema zu ignorieren oder sogar zu verbieten. Stattdessen sollten wir uns ansehen, wie wir solche neuen Technologien sinnvoll in den Unterricht integrieren können, so Meidinger weiter.

"Lehrkräfte sollten den Schülern aber klarmachen, dass von KI-Programmen ausgespuckte Ergebnisse und Texte nicht ohne Weiteres und ungeprüft übernommen werden sollten", sagt Meidinger. Denn auch Anwendungen wie ChatGPT produzierten mitunter "Fakenews und Blödsinn".

Die Diskussionen um Verbote und Regulierungen solcher Technologien seien außerdem nicht neu. "Das ging schon los, als die Verbreitung des Internets und der Google-Suche zunahmen", sagte Meidinger.

Auch damals seien die Befürchtungen groß gewesen, nicht mehr unterscheiden zu können, ob eine erbrachte Leistung vom Schüler oder der Maschine stammten. Diese Ängste hätten sich nicht bewahrheitet. Künstliche Intelligenz werde Lehrkräfte und Schulen nie ersetzen können.

New York City sperrt den Zugang von ChatGPT an Schulen

In den vergangenen Tagen war der KI-getriebene Chatbot GPT-3 des Unternehmens OpenAI in die Schlagzeilen geraten. Weil der Textgenerator immer besser wird und komplexe Texte schreiben kann, befürchten Kritiker, dass Schüler ihre Hausaufgaben mithilfe solcher Programme erledigen.

Das Bildungsministerium von New York City hatte den Zugang zu ChatGPT von Schulrechnern für Schüler und Lehrer blockiert. Die Befürchtung: Die Technologie könne sich negativ auf den Lernprozess auswirken. Sie könne die Schüler daran hindern, eigene Denk- und Problemlösungsfähigkeiten zu entwickeln, heißt es weiter.

Wissing gegen Regulierung von KI-Systemen wie ChatGPT

Digitalminister Volker Wissing hatte sich gegen eine zu strenge Regulierung von Systemen mit künstlicher Intelligenz hierzulande ausgesprochen, die vor allem auf ein Verbot oder eine Eindämmung ausgerichtet ist. Künstliche Intelligenz werde sich sehr schnell und massiv im Alltag der Menschen etablieren, sagte Wissing.

Wissing sagte, seine größte Sorge bei der KI-Regulierung sei, dass es auf europäischer Ebene eine Mehrheit geben könne, die glaube, durch Verbote die Anwendung dieser KI-Systeme einschränken zu können.

"Insbesondere im EU-Parlament gibt es zum Teil solche Bestrebungen. Wir würden dann letztlich nur feststellen, dass die KI-Systeme von den Anwendern trotzdem intensiv genutzt werden, ohne dass wir in einer sinnvollen Regulierung unsere Wertvorstellungen einbringen konnten."

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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