OverType Tippen ohne Backspace mit dem Schreibmaschinen-Simulator
Berlin (dpa/tmn) - Wie war das eigentlich früher so mit einer mechanischen Schreibmaschine? War es nicht viel angenehmer, vor einem echten Blatt Papier zu sitzen, als vor einem Bildschirm?
Die Fragen kann sich auch jeder, der gerade keine Schreibmaschine in greifbarer Nähe hat, selbst beantworten. Und zwar mit Hilfe des Online-Simulators OverType , der Nutzern ein schönes, leicht strukturiertes Blatt Papier vor die Augen zaubert.
Die ersten Tipper sind noch spannend, und man kann erst gar nicht genug vom satten Klang der Typenhebel bekommen, die auf Papier und Walze schlagen. Und vom Glöckchen, das beim Zeilenwechsel klingt. Doch schon bald stellt sich erste Ernüchterung ein.
Denn wer die Finger fliegen lässt wie am Rechner, wird jäh ausgebremst: Die Simulation ist so originalgetreu, dass immer nur ein sauber getrennter Anschlag nach dem anderen möglich ist. Das kann Zehn-Finger-Schreibern schon in den Wahnsinn treiben. Gleiches gilt für Tippfehler: Ein Betätigen der Backspace-Taste lässt wie ein Drücken der Pfeiltasten nur die Walze mit dem Blatt Papier wandern. Zeichen löschen geht nur, wenn man Korrekturpapier einlegt - und selbst dann bleiben Reste des ausgemerzten Zeichens zurück.
Wem das zu langsam geht, kann und muss hemdsärmelig zurückgehen und das neue richtige über das falsche alte Zeichen hämmern. Das trägt dann ebenso zum herrlich authentisch-unregelmäßigen Schriftbild bei, wie die drei zur Auswahl stehenden Schriftarten (Fonts). Dazu lässt sich stufenlos einstellen, wie gebrochen die Lettern aufs virtuelle Papier wandern sollen. Und wer zwischendurch vergisst, das Farbband mit neuer Tinte zu tränken, was durch einen Schiebregler oben rechts zu bewerkstelligen ist, hinterlässt nur noch Schemen auf dem Papier.