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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Test iPad Air: Kleines Update mit großer Wirkung
Apple hat sein Mittelklasse-Tablet aktualisiert und eigentlich gar nicht viel geändert. Für manche Nutzer dürfte der Unterschied ein großer sein, für andere dagegen weniger. Unser Testbericht.
Tablets – das kann Apple. Nicht nur, dass Steve Jobs damals die Kategorie zwar nicht erfunden, aber doch erst relevant gemacht hat – das Unternehmen fertigt seit dem ersten iPad bis heute erstklassige Tablets und verkauft davon auch mehr als die Konkurrenz.
Heute hat Apple das Tablet-Angebot deutlich ausgeweitet: Statt nur ein iPad für alle anzubieten, gibt es neben dem einfachen iPad (ab 379 Euro) ein kompaktes iPad mini (ab 549 Euro) und für die professionellen Anwender ein iPad Pro im 11-Zoll- (ab 879 Euro) und im 12,9-Zoll-Format (ab 1.199 Euro). Und dazwischen gibt es noch das iPad Air.
Mit einem Preis ab 679 Euro ist das iPad Air eigentlich eher ein Oberklasse-Gerät – aber eben nicht das Topgerät im Apple-Sortiment. In Apples Produktlogik bringt es vermutlich alles mit, was ein anspruchsvoller Privatnutzer braucht. Tatsächlich ist es wahrscheinlich noch etwas komplizierter – aber dazu später mehr.
Was ist anders beim neuen iPad Air?
Auf dem zurückliegenden Hardware-Event hat Apple jetzt eine leicht erneuerte Version des iPad Air vorgestellt: Das Gehäuse bleibt gleich, das hatte der Hersteller bereits vor zwei Jahren an die aktuelle Designsprache angepasst. Die beiden einzigen Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger sind die Selfie-Kamera und der Prozessor. Doch diese Details haben es in sich.
Statt wie bisher einen iPhone-Chip zu verwenden, baut Apple erstmals auch im iPad Air seinen neuen M1-Chip ein. Der steckt auch in den aktuellen iPad Pros sowie im MacBook Air, dem kleinen MacBook Pro, dem Mac mini und dem neuen iMac. Das iPad Air ist leistungsmäßig damit also auf Augenhöhe mit den zuletzt hoch gelobten neuen Macs.
Die Ergebnisse unserer Benchmarktests zeigten im Vergleich zum zwei Jahre alten Vorgängermodell ein Leistungsplus von über 60 Prozent. Das ist eklatant – zumal sich auch das iPad Air aus dem Jahr 2020 mit seinem A-14-Bionic-Prozessor heute noch immer schnell und leistungsfähig anfühlt.
Die exzessive Leistung des neuen Chips ist für den normalen Tablet-Nutzer aktuell kaum ausnutzbar. Allerdings bedeutet der Chip, dass sich das iPad Air auch in fünf Jahren noch rasend schnell anfühlen dürfte. Wer das iPad hingegen für rechenintensive Videobearbeitung mit zahlreichen 4K-Clips nutzen will, wird die neue Power zu schätzen wissen.
Folgemodus für Videokonferenz
Die zweite wichtige Neuerung ist die Ultraweitwinkel-Frontkamera. Denn sie braucht man, um mit dem iPad Air Videokonferenzen zu führen und sie erlaubt dank eines smarten Folgemodus, dass die Gesichter des Sprechers oder der Sprecher stets im Zentrum des Videobilds sind. Tatsächlich ist das iPad Air das letzte iPad, das dieses Upgrade erhält – wichtig ist es dennoch, denn es macht lange Videotelefonate oder -konferenzen deutlich erträglicher, da man sich vor dem Gerät auch bewegen kann.
Die 5G-Option ist natürlich ebenfalls neu und hilfreich – für viele iPad-Air-Käufer aber eher von untergeordneter Bedeutung, da sie ihr Tablet meist zu Hause im WLAN einsetzen.
Fazit: Power im Überfluss
Das neue iPad Air ist ein enorm leistungsfähiges Tablet, das seinen Preis von 679 Euro wert ist. Im Vergleich zu den günstigeren Modellen iPad oder iPad mini bietet es ein größeres und im Vergleich zum günstigsten iPad auch sichtbar besseres Display, im Vergleich zum kleineren iPad Pro müssen Kunden nur vergleichsweise geringe Abstriche machen (Kamera, 120 Hz Bildschirm, Thunderbolt-Anschluss).
Wer ein extrem leistungsfähiges Tablet sucht, das auch in den kommenden Jahren leistungsfähig bleibt, bekommt hier einen sehr guten Gegenwert für sein Geld. Teilweise könnte das neue iPad Air sogar eine günstigere Alternative zum teureren iPad Pro sein. Besitzer eines iPad Airs aus dem Jahr 2020 können sich das Geld für ein Upgrade jedoch sparen: Noch dürfte selbst ihr Gerät mehr als genug Leistung bieten – noch mehr Rechenpower ist für sie aktuell schlicht nicht notwendig.
- Eigene Recherche