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MWC 2022: Handymesse setzt in diesem Jahr auf System-Verzahnung


Mobile World Congress
Handymesse startet mit überraschendem Fokus

Von dpa, jnm

Aktualisiert am 02.03.2022Lesedauer: 3 Min.
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Mobile World Congress Keynotes 2022: Die Handymesse setzt in diesem Jahr auf überraschenden Fokus (Quelle: Joan Cros via www.imago-images.de)
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Beim Mobile World Congress dreht sich alles traditionell um Handys und Netze – doch diesmal nutzen große Hersteller wie Samsung und Huawei die Messe, um neue Notebooks zu zeigen – die Verzahnung aller Geräte tritt in den Vordergrund.

Seit Montagmorgen ist der Mobile World Congress (MWC) in Barcelona für Fachbesucher geöffnet. Es sollte die erste Messe seit Beginn der Pandemie sein, die wieder unter nahezu normalen Bedingungen vor Ort stattfindet.

Schon jetzt ist klar, dass er jedoch deutlich kleiner ausfallen wird. Die Veranstalter rechneten im Vorfeld mit 40.000 bis 60.000 Besuchern – 2019 waren es rund 110.000. Auch die Zahl der Aussteller ist deutlich kleiner als zuvor: In diesem Jahr sollen rund 1500 Aussteller in den Messehallen vertreten sein, 2019 waren es noch über 2400.

Überschattet wird die Messe zudem vom Krieg in der Ukraine: Als Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands gibt es in diesem Jahr keinen russischen Pavillon auf der Messe. Die rund ein Dutzend teilnehmenden russischen Unternehmen dürfen jedoch weiterhin teilnehmen.

Auch inhaltlich weicht der MWC in diesem Jahr etwas vom typischen Muster ab, Unternehmen wie Samsung oder Huawei folgen dem Beispiel Apples und versuchen Kunden so stark es geht in ihre Produktwelten aus verschiedenen Geräten und Diensten zu locken.

So stellte Samsung auf der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress in Barcelona neue Notebooks vor – und legte einen besonderen Fokus auf ihr Zusammenspiel mit hauseigenen Smartphones wie dem aktuellen Flaggschiff-Modell Galaxy S22. Die Verzahnung, "das Ökosystem", seien "das ganz große Thema", sagte Samsung-Manager Mario Winter.

Auch Huawei will Geräte zusammenbringen, hat aber Problem mit US-Sanktionen

Rivale Huawei will im Geschäft mit Unternehmen durch das Zusammenspiel von Laptops, Tablets und Desktop-Rechnern untereinander sowie mit einem E-Ink-Reader und dem ersten Laser-Drucker der Firma punkten.

Im Vergleich zu Samsung und Apple klafft bei dem chinesischen Konzern eine Lücke in dem Konzept: Die US-Sanktionen haben die Marktanteile von Huawei im Smartphone-Geschäft vor allem im Westen abstürzen lassen. Westeuropa-Chef William Tian argumentiert aber, für Firmen stünden Notebooks stärker im Mittelpunkt als Smartphones.

Für Apple ist das iPhone nach wie vor die Geldmaschine, die mehr als die Hälfte des Geschäfts ausmacht. Der Konzern verfolgt jedoch seit Jahren die Strategie, seine verschiedenen Geräte zu einem einzigen Computer-Organismus zusammenwachsen zu lassen.

Man kann etwa eine E-Mail auf iPhone oder iPad-Tablet beginnen – und auf dem Mac-Computer weiterschreiben. Man kann ein Telefonat auf der Computer-Uhr Apple Watch annehmen – und dann auf dem iPhone weitersprechen. In der Pandemie verbuchte der Konzern Rekord-Umsätze nicht nur beim iPhone, sondern auch bei Macs und iPads.

Auch Smartphone-Marktführer Samsung baut auf die Zugkraft seiner Telefone. "Was uns bei Notebooks ausmacht, ist, dass wir auf das Ökosystem vom Galaxy-Smartphones zurückgreifen. Das hilft uns sehr", sagt Winter.

Die Übergänge sollten noch einfacher werden. Samsung hofft, den Anteil am deutschen PC-Markt auf 10 bis 15 Prozent auszubauen. Das ist ein ambitioniertes Ziel – Marktführer Lenovo liegt bei gut 20 Prozent.

Bei Huawei spricht der fürs Elektronik-Geschäft zuständige Top-Manager Richard Yu von einem "nahtlosen Leben mit künstlicher Intelligenz". Huawei fuhr schon seit einigen Jahren eine Verzahnungs-Strategie unter dem Namen "Super Device". Sie wurde jedoch von den US-Sanktionen torpediert, die Huaweis Aufstieg zur Spitze des Smartphone-Markts ein jähes Ende bereiteten.

Bei Huawei fehlen derzeit Google-Dienste und 5G

Huawei kann unter anderem keine Telefone mit Google-Diensten und superschnellem 5G-Datenfunk liefern. An einer eigenen 5G-Lösung werde gearbeitet, sagte Tian – und argumentierte zugleich, dass auch Huaweis 4G-Smartphones für den Alltag ausreichten. Durch das Fehlen der Google-Dienste musste Huawei unter anderem eine eigene Plattform zum App-Download aufbauen.

In Barcelona gab sich der chinesische Konzern kämpferisch. "Es ist eine sehr schwere Zeit für Huawei, aber wir werden niemals aufgeben", sagte Yu. Man werde den "harten Winter" überleben. Westeuropa-Chef Tian versicherte, dass Huawei das Smartphone-Geschäft nicht aufgebe: "Wir werden weiterhin neue Smartphones in europäische Märkte bringen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur
  • Eigene Recherche
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