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Führerschein-App "ID Wallet" wurde aus App-Stores entfernt


App zurückgezogen
Digitaler Führerschein wegen Sicherheitslücken gestoppt

Von dpa, jnm

Aktualisiert am 30.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Den Führerschein könnte es bald auch in einer digitalen Variante geben.Vergrößern des Bildes
Der Karten-Führerschein: Vorerst ist die App für den digitalen Führerschein aus dem App-Store verschwunden (Quelle: Marius Becker/dpa./dpa)
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Eine Woche nach dem Startschuss für den digitalen Führerschein in Deutschland ist die dazugehörige Smartphone-App "ID Wallet" wieder zurückgezogen worden. Offenbar gab es verschiedene Probleme.

Nach großen Problemen mit der Ausstellung einer digitalen Kopie des Führerscheins ist die zugehörige App "ID Wallet" aus dem App-Store entfernt worden. Die Anwendung ist am heutigen Donnerstag weder im Apple App-Store noch im Google Play Store mehr verfügbar. Zuvor hatten Expertinnen und Experten auf Sicherheitslücken in der App hingewiesen.

Der von der Bundesregierung beauftragte Dienstleister Digital Enabling GmbH erklärte, der Start der App habe viel Aufmerksamkeit von Nutzerinnen und Nutzern erhalten, die sich intensiv mit Sicherheits- und Vertrauensfragen befassen. "Um das System auf höhere Nutzlasten auszulegen und den Sicherheitshinweisen nachzugehen, werden wir in den nächsten Wochen umfangreiche weitere Tests durchführen. In dieser Zeit werden wir die App aus den Stores nehmen."

Die digitale Kopie des Führerscheins, die in der "ID Wallet" aufbewahrt wird, soll nach den Plänen der noch amtierenden Bundesregierung beispielsweise die Anmietung von Mietwagen oder die Nutzung von Carsharing-Angeboten erleichtern. Langfristig sollte das digitale Abbild des Führerscheins auf dem Smartphone das analoge Papier vollständig ersetzen können, etwa bei einer Ausweiskontrolle.

Dafür müssen allerdings noch die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Das Projekt war vor einer Woche von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) vorgestellt worden.

"ID Wallet": Politik hatte sich für App stark gemacht

In der schwarz-roten Bundesregierung hatte sich vor allem die Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU), für eine Digitalisierung von amtlichen Dokumenten und darauf aufsetzenden Anwendungen wie die "ID Wallet" stark gemacht.

Nach der Vorstellung des Projektes "Digitaler Führerschein" traten zunächst technische Schwierigkeiten auf, weil die Server überlastet waren. Außerdem kritisierten Sicherheitsexperten aus dem Umfeld des Chaos Computer Clubs (CCC) die Anwendung. Zu den Kritikern gehört auch Lilith Wittmann, die zuvor bereits gravierende Sicherheitslücken in der Wahlkampf-App der CDU entdeckt hatte. Man habe "Grund zur Annahme", dass die Infrastruktur hinter der App und die zugrundeliegende Blockchain-Technik angreifbar sein könnten, twitterte ein CCC-Mitglied.

Wer die App bereits auf seinem Smartphone installiert und eine digitale Kopie seines Führerscheins hinzugefügt hatte, kann diese nach wie vor nutzen. Beim Test in der t-online-Redaktion öffnete sich die App auf einem iPhone klaglos und zeigte die importierte Führerscheinkopie an.

Einen wirklichen Nutzen hat man davon derzeit aber ohnehin nicht. Bei einer Polizeikontrolle wird der digitale Führerschein aktuell noch nicht akzeptiert, auch Unternehmen haben bislang noch keine funktionierende Integration fertiggestellt.

Wer die App vom Smartphone löscht, kann sie derzeit aber nicht erneut installieren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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