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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neues Pixel-Modell im Test Das kann Googles neues 350-Euro-Handy
Google hat sein neues Pixel 4a vorgestellt. Es ist klein, schwarz und todschick. Im Vergleich zum Vorgänger hat die "Billig-Variante" der Pixel-Serie an den richtigen Stellen zugelegt – und ist trotzdem günstiger.
Mit dem Pixel 3a brachte Google 2019 erstmals eine abgespeckte Variante seines damaligen Android-Flaggschiffes auf den Markt, dem Pixel 3. Das Gerät war mit 399 Euro recht günstig und bekam gute Kritiken – konnte sich in der hart umkämpfen Einsteiger- und Mittelklasse aber nie so richtig durchsetzen.
Das hält Google nicht davon ab, jetzt nachzulegen und beim Nachfolger sogar noch an der Preisschraube zu drehen. Knapp 350 Euro verlangt der Konzern für das neue Pixel 4a, das doppelt so viel Speicherplatz wie der Vorgänger und zum Teil die gleichen Fähigkeiten wie das aktuelle Flaggschiff besitzt – zum Beispiel eine Kamera, die die Nacht zum Tage werden lässt. Dazu später mehr.
Später Marktstart wegen Corona-Krise
Das Pixel 4a kommt mit einiger Verspätung auf den Markt, eigentlich war es schon im Frühjahr erwartet worden. Jetzt ist klar: Der Verkauf startet erst im Oktober. Schuld daran sei die Corona-Krise, sagt Google. Die Pandemie habe die Produktionskette durcheinandergebracht.
Wir konnten das Pixel 4a trotzdem vorab testen. Es präsentiert sich als handlicher Alltagsbegleiter mit großer Akku-Ausdauer, 128 Gigabyte (GB) Speicherplatz und einigen Oberklasse-Features. Da wäre zum Beispiel die eSim-Funktion, mit der Nutzer direkt auf dem Smartphone ihren Wunsch-Provider und Handytarif auswählen und hinzufügen können (mehr dazu hier). Der USB-C-Anschluss unterstützt schnelles Aufladen mit dem Netzteil. Kabellose Ladetechniken sind nicht vorgesehen. In der Preisklasse ist das jedoch üblich.
Das Pixel 4a ist das "kleine Schwarze"
Anders als das Google-Flaggschiff Pixel 4 lässt sich das a-Modell nicht per Gesichtserkennung entsperren. Auf der Rückseite ist stattdessen ein kleiner, unauffälliger Fingerabdrucksensor eingelassen. Auch auf den Bewegungssensor hat Google bei seinem "Billig-Smartphone" verzichtet. Das Gerät kann also nicht auf Handgesten reagieren, die vor das Display ausgeführt werden.
Das Display-Format ist mit 5,8 Zoll minimal größer als beim "kleinen" Pixel 4. Ein schmaler Rand macht das Pixel 4a aber insgesamt kleiner. Material und Ausstattung lassen es außerdem deutlich leichter in der Hand liegen. Die Selfie-Linse ist in einem Display-Loch untergebracht. Der Bildschirm selbst löst in Full HD+ auf. Für die Audio- und Wiederwiedergabe stehen Stereo-Lautsprecher oder ein "altmodischer" Kopfhöreranschluss auf der Oberseite zur Verfügung.
Die Kameratechnik baut auf das Pixel 4 auf. Statt einer Dualkamera gibt es beim Pixel 4a zwar nur eine Linse. Doch die Software beherrscht die gleichen Tricks. So verfügt das Pixel 4a zum Beispiel über einen hervorragenden Nachtmodus, der im Dunkeln aufgenommene Bilder künstlich aufhellt und so die Nacht zum Tag macht. Das funktioniert sogar so gut, dass man für eine stimmungsvolle Aufnahme in der Abenddämmerung besser auf den Nachtmodus verzichtet. Das Ergebnis ist sonst von einer Aufnahme bei Tageslicht kaum zu unterscheiden.
Intelligente Funktionen vom großen Bruder geerbt
Google bewirbt außerdem einen überarbeiteten Portrait-Modus, der auf Tierfell optimiert wurde. Damit sollen Haustierbesitzer ihre Hunde und Katzen besser in Szene setzen können als zuvor. Smartphone-Kameras haben häufig Probleme damit, feine Haare richtig zu erkennen und dem Hinter- oder Vordergrund zuzuordnen.
Googles 350-Euro-Smartphone hat zudem den Audio-Rekorder und eine praktisch Transkriptions-Funktion vom großen Bruder geerbt. Damit können Nutzer Stimmaufnahmen machen, von der Software verschriftlichen lassen und das Ergebnis als Dokument abspeichern. Auch die smarte Kamera-Funktion "Google Lense" ist bereits an Bord. Was sie kann, haben wir hier beschrieben.
Angetrieben wird das Smartphone von einem Snapdragon 730G. Acht Gigabyte Arbeitsspeicher (8 GB RAM) sorgen für eine flüssige Bedienung.
Abstriche bei der Verarbeitung und Farbauswahl
Abstriche müssen Käufer vor allem bei der Verarbeitung machen. Das Gehäuse aus mattem Polycarbonat (also Plastik), sieht zwar schick aus und reagiert unempfindlich auf Fingerabdruckspuren. Es ist aber nicht wasserfest. Außerdem gibt es das Smartphone nur in einem dunklen grau-schwarz. Eine große Auswahl an verschiedenen Schutzhüllen soll Farbe ins Spiel bringen.
Das Pixel 4a kann in Europa ab dem 10. September vorbestellt werden. Im Oktober kommt das Gerät dann in die Läden. Im Laufe des Jahres ist noch eine 5G-Version geplant, die mit 499 Euro etwas teurer wird.
- Herstellerangaben
- Eigener Test