Hype um "FaceApp" US-Politiker und Datenschützer warnen vor russischer Foto-App
Die Foto-App "FaceApp" lässt Nutzer auf Knopfdruck altern – verlangt im Gegenzug aber Zugriff auf die Smartphone-Kamera, Fotogalerie und andere private Daten. US-Politiker und Datenschützer wittern eine Falle mit Ursprung in Russland.
Der Fraktionschef der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, hat die Bundespolizei FBI zu einer Untersuchung der populären Smartphone-Applikation "FaceApp" aufgefordert. Die von Russland aus betriebene App könne wegen ihres Umgangs mit persönlichen Daten ein nationales Sicherheitsrisiko sowie eine Gefahr für Millionen US-Bürger darstellen, schrieb er in einem am Mittwoch (Ortszeit) auf Twitter veröffentlichten Brief.
Die Applikation bearbeitet mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Bilder von Nutzern und zeigt etwa, wie diese als jüngere oder ältere Menschen aussehen könnten. Auch bei Prominenten ist sie sehr beliebt.
Das ist der Haken an der Sache
Die Nutzer müssten dem in St. Petersburg ansässigen Unternehmen uneingeschränkten und unwiderruflichen Zugriff auf ihre persönlichen Fotos und Daten gewähren, schrieb Schumer. Dies könne dazu führen, dass die Bilder künftig öffentlich und privat ohne die Zustimmung der Nutzer gebraucht würden. Dass die Betreiberfirma ihren Sitz in Russland habe, werfe die Frage auf, ob Daten von US-Bürgern an Dritte oder möglicherweise an ausländische Regierungen weitergegeben würden.
"Es wäre zutiefst beunruhigend, wenn die sensiblen persönlichen Informationen von US-Bürgern einer feindlichen ausländischen Macht zur Verfügung gestellt würden, die aktiv an Cyber-Angriffen gegen die Vereinigten Staaten beteiligt ist", schrieb Schumer weiter. Das FBI müsse deshalb untersuchen, ob Daten von US-Bürgern in die Hände der russischen Regierung oder ihr nahe stehenden Stellen gelangten.
- Auf Knopfdruck altern: "FaceApp"-Filter zeigt Ihr zukünftiges Ich
- Musiker als Rentner: Promis machen sich per Gesichts-App älter
In dem Brief richtet sich der Senator aus New York auch an die US-Handels- und Verbraucherschutzbehörde FTC. Diese müsse überprüfen, ob US-Bürger – inklusive Regierungspersonal und Angehörige des Militärs - ausreichend gegen eine mögliche missbräuchliche Nutzung ihrer Daten geschützt seien.
- Nachrichtenagentur dpa