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So lassen sich alte Geräte weiter nutzen


Verkaufen, verschenken, verwerten
So lassen sich alte Geräte weiter nutzen

Von t-online
20.01.2019Lesedauer: 4 Min.
Radio aus den 60er Jahre: Viele Sammler suchen alte GeräteVergrößern des Bildes
Radio aus den 60er Jahre: Viele Sammler suchen alte Geräte (Quelle: MEV/imago-images-bilder)

Millionen ungenutzter Handys, Computer, Laptops und Spielekonsolen schlummern in Schubladen, Kellern und Speichern. So werden Sie alte Technik sinnvoll los oder hauchen ihr neues Leben ein.

In den Hausmüll dürfen alte Elektrogeräte nicht geworfen werden, wegen der verbauten Rohstoffe sind sie dafür auch viel zu wertvoll. Allein in den nicht mehr genutzten Smartphones stecken insgesamt mehrere hundert Kilogramm Gold. Dazu kommen viele weitere Stoffe, sogenannte Seltene Erden, die bei der Produktion verwendet werden. Durch ihre Wiederverwendung können Ressourcen geschont und die Umwelt geschützt werden. Laut Bundesumweltamt können bis zu 80 Prozent der verwendeten Materialien recycelt werden.

Alte Elektronikgeräte kann man verkaufen, verschenken oder tauschen. Vor der Entscheidung sollte man prüfen, ob sich das Altgerät reparieren, aufrüsten oder weiter verwenden lässt. Gebrauchte Rechner eigenen sich zum Beispiel gut als Ersatz-PCs. Alte Laufwerke können auch als externe Geräte weitergenutzt werden. Viele Hersteller bieten für Laufwerke aus Notebooks so genannte USB-Gehäuse an.

Repair-Café statt wegwerfen

Für Reparaturen können sich Technik-Laien professionelle Hilfe in einem sogenannten "Repair-Café" holen, die es in immer mehr Orten gibt. Ob Staubsauger, Mixer oder elektrische Zahnbürste: In den Selbsthilfe-Werkstätten stehen ehrenamtliche Mitarbeiter gerne mit Rat und Tat zur Seite. Eine Liste mit Repair-Cafés und Reparatur-Initiativen finden Interessierte im Internet (siehe unten).

Wer ein altes Smartphone hat, kann es auch als Überwachungskamera weiter nutzen. Unternehmen wie zum Beispiel Smartfrog bieten nicht nur eine einfache und günstige Überwachungskamera fürs Zuhause an, sondern auch kostenfreie Apps, die es ermöglichen, das alte Smartphone in eine Überwachungskamera zu verwandeln. Es genügt, die App auf beiden Handys zu installieren – ein Smartphone dient dabei als Kamera. Über das Internet können Nutzer dann mit dem zweiten Handy kontrollieren, ob zu Hause alles in Ordnung ist.

Geld verdienen mit alten Elektrogeräten

Alternativ lassen sich gebrauchte Smartphones, aber auch Computer und Digitalkameras, gut verkaufen. In den vergangenen Jahren hat sich für gebrauchte Elektronik-Geräte ein reger Markt entwickelt. Neben bekannten Auktionsplattformen wie Ebay und Verkaufsportalen wie Ebay Kleinanzeigen gibt es viele Ankaufsportale wie "wirkaufens.de" oder "rebuy.de". Die Abwicklung ist einfach: Man sendet sein altes Handy, Tablet oder Spielekonsole ein und erhält je nach Zustand des Geräts einen Geldbetrag auf das eigene Bankkonto überwiesen. Die Ankäufe werden von den Mitarbeitern der Unternehmen gereinigt, aufgearbeitet, gegebenenfalls aufgerüstet und weiterverkauft.

Doch auch, wenn das Altgerät einmal sehr teuer war, das große Geld darf man nicht erwarten. Schließlich wollen die Händler auch noch einen Gewinn machen.

Geräte, die nicht mehr einwandfrei funktionieren, finden schwer einen Käufer. Besser sieht es bei einzelnen Komponenten aus den Altgeräten aus. Es gibt überraschend viele Menschen, die nach Ersatzteilen für den eigenen Computer suchen, wie zum Beispiel eine Grafikkarte oder einen CPU-Lüfter. Wer die Mühen des Auseinandernehmens und der Kaufabwicklung nicht scheut, kann auf diese Weise etwas Geld dazuverdienen. Wer sich dagegen möglichst kurz und schmerzlos von seinem Altgerät trennen möchte, kann es kostenlos beim Händler oder Hersteller zurückgeben. Einige Mobilfunkanbieter und Elektromärkte geben sogar Gutscheine für die Rückgabe von Altgeräten, die beim Kauf von Neugeräten angerechnet werden, zum Beispiel Saturn. Hier gibt es sogar Automaten, die gebrauchte Handys annehmen.

Etwas Gutes tun

Natürlich kann man sein Altgerät auch verschenken oder für einen guten Zweck spenden. So sammelt zum Beispiel der Förderverein „Das macht Schule” funktionierende Hardware und stellt sie Schulen kostenlos zur Verfügung. Auch der Verein "Computer Spende Hamburg" und der "Soziale Computerladen" in Berlin stellen Bedürftigen kostenfrei gespendete Computer zur Verfügung. Unternehmen wie das Berliner Sozialkaufhaus "Help" oder "Va Bene" im bayerischen Mindelheim nehmen alte Elektronikgeräte entgegen, um sie weiter zu verschenken oder sie an Menschen mit wenig Geld abzugeben.

Auf Nachbarschafts-Portalen wie "nebenan.de" kann man seine Altgeräte an Interessierten in der Nachbarschaft verschenken. Diese holen es auch ab. Viele Unternehmen wie die Berliner Stadtreinigung bieten auf ihren Internetseiten einen Tausch- und Verschenkmarkt an. Hier kann man Altgeräte tauschen, zum Beispiel gegen Schokolade oder Tiernahrung.

Persönliche Daten vor Weitergabe löschen

Unabhängig, was mit den Altgeräten geschehen soll: Verkäufer, Spender oder Tauscher sollten unbedingt darauf achten, dass auf Computern und Speicherkarten keine persönlichen Daten mehr gespeichert sind. Dabei reicht es nicht aus, private Dateien in den Desktop-Papierkorb zu ziehen. Durch Formatierung und mit Lösch-Software lassen sich Daten und Passwörter sicher überschreiben und entfernen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Festplatte ausbauen und mit einem Hammer zerstören. Smartphones sollten unbedingt auf Werkseinstellung zurückgesetzt werden, um Dateien zu löschen.


Zwar gilt im Sinne von Umweltschutz und Ressourcen-Schonung, dass Wiederverwendung und Weiterverwertung vor Entsorgung geht, allerdings: Wenn sich das Altgerät oder Teile davon weder weiternutzen, verkaufen, verschenken oder tauschen lässt, bleibt als letzter Ausweg immer noch der Wertstoffhof. Denn alte Handys und Computer dürfen nicht einfach in den Hausmüll geworfen werden und müssen fachgerecht entsorgt werden.

Verwendete Quellen
  • Verschenke-Markt der BSR
  • Eigene Recherche
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