Vom Salto zum Parcourslauf Dieser Roboter macht gewaltige Entwicklungssprünge
In einem spektakulären Video führt die Roboterschmiede "Boston Dynamics" die neuesten Kunststücke seines menschenähnlichen Modells "Atlas" vor. Die Maschine wird fürs Militär entwickelt – und hat in den vergangenen Jahren offenbar gewaltige Entwicklungssprünge gemacht.
Die Roboterspezialisten von "Boston Dynamics" sind bekannt für ihre tier- und menschenähnlichen Maschinen, deren Fähigkeiten sie regelmäßig in spektakulären Internetvideos vorführen. Am Donnerstag hat das Unternehmen ein neues Video in seinem YouTube-Kanal hinzugefügt. Darin sieht man den menschenähnlichen Roboter "Atlas" scheinbar mühelos einen Hindernisparcours absolvieren. Mit federnden Bewegungen setzt der Roboterathlet über einen Baumstamm hinweg und nimmt mehrere versetzte Stufen im Wechselsprung.
Bereits vor knapp einem Jahr hatte "Atlas" die Öffentlichkeit mit seinen sportlichen Talenten überrascht. In dem 2017 veröffentlichten Video sprang der Roboter auf unterschiedlich hohe Kisten. Zum Schluss machte er einen perfekten Salto rückwärts – ein starker Balanceakt, für den Menschen lange trainieren müssen.
Die Bewegungen wirkten schon damals erstaunlich agil, kraftvoll und menschlich. Allerdings wurden sie allesamt aus dem Stand ausgeführt. Wie das neue Video zeigt, ist "Atlas" nun auch in der Lage, Hindernisse aus dem Lauf zu überwinden.
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Das ist das Geheimnis von "Atlas"
Für die ehemalige Google-Firma "Boston Dynamics" erfüllen solche Demovideos vor allem Werbezwecke. Und zweifellos steckt hinter den eleganten Bewegungen des Roboters eine besondere Forschungs- und Entwicklungsleistung. Insgesamt 28 Gelenke sorgen dafür, dass "Atlas" den menschlichen Bewegungsfluss imitieren kann. Genau wie der Mensch nutzt er dabei den ganzen Körper, um genügend Bewegungsenergie für den Sprung aufzubringen und sich auszubalancieren.
Die Entwicklungssprünge des Roboters könnten manche Beobachter auch mit Sorge erfüllen. Schließlich arbeitet "Boston Dynamics" unter anderem für das US-amerikanische Militär. "Atlas" könnte eines Tages als Robotersoldat in Krisengebieten zum Einsatz kommen.
Andererseits geben die kurzen, vom Hersteller veröffentlichten Videos wenig Aufschluss darüber, wie weit die Entwicklung des Roboterathleten tatsächlich fortgeschritten ist. Dem wenige Sekunden langen geglückten Parcourslauf sind vermutlich unzählige gescheiterte Versuche vorangegangen. Hinzu kommt, dass diese Demovideos sehr genau choreografiert werden. Ob sich "Atlas" in einer anderen Umgebung immer noch so souverän bewegen würde, geht daraus nicht hervor. In früheren Videos ist zumindest zu sehen, wie "Atlas" durch Waldgebiete tappst und sich nach einem Sturz selbständig wieder aufrichtet.
- Eigene Recherche
- Golem.de