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Facebook schummelt sich nach China


Trotz Blockade
Facebook startet Innovationsplattform in China

Von dpa
25.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Facebook-App auf einem Smartphone: Facebook unterliegt in China staatlicher Zensur. Trotzdem hat die Firma jetzt hohe Beträge in das Land investiert.Vergrößern des Bildes
Facebook-App auf einem Smartphone: Facebook unterliegt in China staatlicher Zensur. Trotzdem hat die Firma jetzt hohe Beträge in das Land investiert. (Quelle: Christian Ohde/imago-images-bilder)

Seit 2009 blockiert China Portale von Internetriesen wie Google, Facebook und Co. Jetzt hat Facebook einen Versuch gestartet, die "Große Firewall" zu umgehen.

Facebook hat eine Innovationsplattform in China eröffnet, obwohl das soziale Netzwerk im Land von der Zensur gesperrt wird. Mit einer Investition von 30 Millionen US-Dollar registrierte Facebook dafür eine Firma in der ostchinesischen Metropole Hangzhou, die auch Heimatstadt des chinesischen Internetriesen Alibaba ist, wie aus den Mittwoch vorliegenden amtlichen Meldeunterlagen hervorging.

Das Zentrum soll Entwickler, innovative Unternehmer und Start-ups unterstützen. Es folgt dem Beispiel von Plattformen, die Facebook in Brasilien, Indien, Frankreich und Südkorea eingerichtet hat. Es ist die erste offizielle Vertretung von Facebook auf dem chinesischen Markt, dessen "große Firewall" das Netzwerk seit 2009 blockiert.

Die offizielle Anmeldung des neuen Facebook-Unternehmens wurde von der zuständigen nationalen Webseite jedoch wieder heruntergenommen, ohne dass ein Grund erkennbar war. Doch waren die Informationen noch auf Webseiten kommerzieller Anbieter wie Qixinbao zu finden, die solche Angaben von amtlichen Mitteilungen sammeln. Die Nachricht wurde auch sofort von chinesischen Staatsmedien aufgegriffen.

Auch andere Facebook- und Google-Dienste sind gesperrt

Chinas Zensur blockiert nicht nur das soziale Netzwerk, sondern stört seit vergangenem Jahr zunehmend Messenger-Dienst WhatsApp, der heute meist nicht mehr genutzt werden kann. Auch andere soziale Netzwerke wie Twitter, Instagram, Youtube und selbst einfache Google-Suchen sind in China gesperrt.

Die Blockaden richten sich auch gegen ausländische Nachrichtenseiten wie von der "New York Times", dem "Wall Street Journal" oder die chinesische Version von Wikipedia sowie chinakritische Webseiten von Menschenrechtsgruppen. Viele Internetnutzer haben Tunnelsoftware, um die Sperren zu umgehen. Doch werden diese VPNs (Virtual Private Network) häufig auch gestört, so dass die Benutzung mühsam sein kann.

Verwendete Quellen
  • dpa
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