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US-Nutzer verklagen Apple wegen verlangsamter iPhones


iPhones werden ausgebremst
US-Nutzer streben Sammelklage gegen Apple an

Von t-online, str

22.12.2017Lesedauer: 2 Min.
Das iPhone 6Vergrößern des Bildes
In den USA drohen Sammelklagen gegen Apple. Der Grund: Der Konzern hat iPhones mit altem Akku ausgebremst und die Nutzer nicht darüber informiert. (Quelle: Britta Pedersen/dpa)

Apple hat zugegeben, die Leistung von iPhones mit schwachem Akku per Software zu manipulieren. Viele Nutzer fühlen sich betrogen. In den USA drohen jetzt Sammelklagen.

In den US-Bundesstaaten Illinois und Kalifornien haben die ersten iPhone-Nutzer Klage gegen Apple eingereicht, weil das Unternehmen heimlich die Leistungsfähigkeit von älteren iPhones manipuliert. Die Kläger werfen dem Konzern vor, die Nutzer zu hintergehen. Apple hätte seine Kunden vorher um Erlaubnis fragen müssen, bevor es den Schonmodus auf den Geräten installierte.

Dieser Mechanismus sorgte dafür, dass bestimmte Modelle nach einem Software-Update plötzlich zäher reagierten. Vielen Nutzern war der Leistungsabfall aufgefallen, konnten ihn sich aber nicht erklären. Erst in den vergangenen Tagen hatte ein Techniker durch eigene Tests nachgewiesen, dass es mit einem iOS-Update zu tun haben muss.

Apple bestätigte die Gerüchte kurz darauf. Demnach taktet das Unternehmen ältere iPhones mit Akku-Problemen absichtlich herunter, um zu verhindern, dass sich die Geräte spontan abschalten.

Es ist normal, dass die Akku-Kapazität mit der Zeit abnimmt. Das sollte sich aber normalerweise nicht auf die übrige Hardware und die Prozessorleistung auswirken. Umgekehrt zehrt ein anspruchsvolles Programm aber an der Batterie. Apple wollte mit einer eingebauten Software-Bremse wohl verhindern, dass sich Akku-Probleme allzu stark bemerkbar machten.

Apples Vorgehen hat ein juristisches Nachspiel

Kritiker werfen dem Konzern nun Vertuschung und Vertragsbruch vor. Wie die Lokalzeitung "The Mercury News" berichtet, beschuldigen die beiden Jura-Studenten Stefan Bogdanovich und Dakota Speas aus Los Angeles den Hersteller, die Handys absichtlich zu beschädigen. Die durch die Software herbeigeführte Drosselung der Telefone habe viele Nutzer dazu bewegt, ihr altes Handy zu ersetzen.

Eine neue Batterie könnte die volle Leistungsfähigkeit des iPhones zwar ebenfalls wieder herstellen. Das konnten die Käufer aber nicht wissen. Indem Apple den Schonmodus geheim hielt, blieb den Nutzern nichts anderes übrig, als den Leistungsabfall hinzunehmen oder sich auf gut Glück neue Hardware zu kaufen.

In Chicago haben fünf Apple-Kunden den Tech-Giganten wegen "betrügerischer, unmoralischer und unethischer" Geschäftspraktiken verklagt. Apple verstoße mit seiner Geheimniskrämerei gegen Verbraucherschutzgesetze.

Die Kläger fordern nun Schadenersatz. Eine Summe konkrete wurde jedoch nicht genannt.

Quellen:

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