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Anonymous droht GEMA und BKA


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Sicherheit
Anonymous droht mit weiteren Hacker-Angriffen in Deutschland

Andreas Lerg

18.06.2012Lesedauer: 2 Min.
Anonymous droht BKA und GEMA.Vergrößern des Bildes
Anonymous droht BKA und GEMA. (Quelle: imago-images-bilder)

Das Hacker-Kollektiv Anonymous zeigt sich kampfbereit: Nach den Hausdurchsuchungen der vergangenen Woche haben die Anonymous-Aktivisten BKA und GEMA mit weiteren Attacken gedroht. Die Behörden hätten mit den Razzien der letzten Woche "Benzin ins Feuer der Revolution" gegossen, heißt es in einer Videobotschaft von Sonntag.

Nach den in der letzten Woche durchgeführten bundesweiten Razzien des Bundeskriminalamtes gegen Anonymous drohen die Aktivisten jetzt mit weiteren Hacker-Angriffen. In einer Videobotschaft heißt es: "Das Kollektiv belächelt den Versuch, Aktivisten unseres Schlages einzuschüchtern." Das am Sonntagabend auf Youtube veröffentlichte Video kündigte sogleich weitere Attacken an. Laut eigener Aussage geht es Anonymous darum, für frei zugängliche Informationen im Netz zu kämpfen. Im Video erklären die Hacker: "Wir sind bereit, dafür Opfer zu bringen."

Wohnungen von 106 Beschuldigten durchsucht

Am Dienstag und Mittwoch vergangener Woche durchsuchten Polizeibeamte die Wohnungen von 106 Beschuldigten. Die Personen stehen unter Verdacht, im Dezember 2011 die Seite der Musikrechtegesellschaft GEMA attackiert zu haben. Dieser Angriff wurde von Anonymous als Protest bezeichnet, der sich gegen das Sperren urheberrechtlich geschützter Musikvideos richtet. Direkt nach den Durchsuchungen legte das Hacker-Kollektiv die Internetseite der GEMA letzen Donnerstag erneut lahm und kommentierte das per Video: "Manche mögt ihr verfolgen und sogar inhaftieren. Aber ihr werdet uns niemals alle kriegen."

GEMA liefert Daten an BKA-Fahnder

Sowohl nach der Attacke auf ihre Server im Dezember als auch am vergangenen Donnerstag hatte die GEMA Daten der Angreifer an die Ermittler des BKA weitergeleitet. Das bestätigte eine Sprecherin der in München angesiedelten Gesellschaft der Nachrichtenagentur dapd. Zu diesen Daten gehören vor allem die IP-Adressen, mit denen die Angreifer zum Zeitpunkt der Attacke auf die GEMA-Systeme mit dem Internet verbunden waren. Über Internet-Provider lässt sich der Standort des entsprechenden Computers ermitteln. Auch das bleibt im jüngsten Video von Anonymous nicht unkommentiert: "Die GEMA hat eine Grenze überschritten."

Unwissende und unfreiwillige Helfer von Anonymous

Unklar blieb, ob die Hausdurchsuchungen der letzten Woche nur die tatsächlichen Aktivisten trafen oder auch unfreiwillige Helfer, die den Internetauftritt der GEMA versehentlich attackiert hatten – etwa mit Klicks auf manipulierte Links, die für die Attacken eingerichtet worden waren. Anonymous warnte daher auch im jüngsten Video die eigenen Anhänger: "Wir verweisen unsere Brüder und Schwestern darauf, sich technisch weiterzuentwickeln. Wer sich seiner Sicherheit im Internet nicht vollkommen gewahr ist, sollte sich an keinen Serverangriffen beteiligen."

Anonymous kündigt Aktionstag für den 15. Juli an

Für den 15. Juli ruft Anonymous zudem den weltweiten "Julian Assange Tag" aus. Die Aktivisten rufen Hacker zur Mitwirkung auf, um sich mit dem Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks solidarisch zu zeigen. Eine diesbezügliche Videobotschaft kündigt eine Vielzahl verschiedener Aktionen an. Unter anderem sollen Sympathisanten "hinaus gehen und die Straßen besetzen".

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