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ChatGPT und Co.: Forscherin warnt vor Risiken durch KI für Generation Z


ChatGPT und Co.
Forscherin warnt: Generation Z verunsichert durch Künstliche Intelligenz

Von dpa
Aktualisiert am 09.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine junge Frau sitzt am ComputerVergrößern des Bildes
ChatGPT und Co.: Wer seine To-dos an die KI delegiert, könnte verlernen, sich Problemlösungen selbst zu erarbeiten. (Quelle: Zacharie Scheurer/dpa-tmn/dpa-bilder)

Es wächst eine neue Generation heran, die Künstliche Intelligenz ganz selbstverständlich nutzt. Eine Forscherin erklärt, welche Probleme dadurch drohen.

Sie gehen mit digitalen Technologien natürlich und spielerisch um, schließlich sind sie damit aufgewachsen. Kommen neue Tools auf den Markt, haben sie die Nase vorn. Logisch, dass die 14- bis 20-Jährigen auch von KI-basierten Tools wie ChatGPT magisch angezogen werden.

Doch diesmal sind die Digital Natives auch verunsichert. Das hat Jugendforscherin Dr. Beate Großegger beobachtet. Wie die wissenschaftliche Leiterin des Instituts für Jugendkulturforschung in Wien darauf kommt.

Junge Leute nutzen vor allem ChatGPT

Laut einer Studie der Vodafone-Stiftung nutzen 74 Prozent der Generation Z Chatbots, insbesondere ChatGPT. Großegger zufolge nutzen Jugendliche die KI im schulischen und universitären Kontext vor allem, um sich Zeit und Energie zu sparen. ChatGPT sei bei jungen Menschen ein sehr beliebtes Recherchetool geworden.

"Während Ältere noch ganz klassisch googeln, um sich zu einem Thema einen Überblick zu verschaffen, und sich Informationen selbst zusammenstellen, suchen Jugendliche via Chatbot gleich nach einer Zusammenfassung und einem schnellen Ergebnis", sagt sie.

Doch auch wenn das viel Zeit einsparen kann – laut Großegger ändert sich das Qualitätsbewusstsein. Im Sprachunterricht habe sich gezeigt, dass es dank KI-Tools keine sehr schlechten Texte mehr gibt – allerdings auch keine sehr guten. Mithilfe der fertigen Textbausteine, die ChatGPT und Co. zur Textgenerierung nutzen, würden die meisten Texte nur mittelmäßig werden.

Das Lernen verändert sich

Pädagogen und Ausbilder seien besorgt darüber, was es bedeutet, wenn eine ganze Generation ihre Aufgaben an ChatGPT delegiert und dabei vergisst, wie man richtig lernt. Das könne auch die Fähigkeit zur Problemlösung beeinflussen. "Ich befürchte, am Ende wird sich keiner mehr etwas zutrauen. Am Ende steht eine Generation, die das Gefühl verliert, etwas mit persönlicher Anstrengung bewirken zu können."

Nicht nur die Lehre wird von der KI beeinflusst. Auch die klassische Abschlussarbeit sieht Großegger als hinfällig. Stattdessen sollten Lehrkräfte eher auf handlungsorientierten Projektunterricht und Abschlusspräsentationen mit einem konkreten Thema setzen. Die kreative Erarbeitung eines Projekts stärke die Selbstwirksamkeitserfahrung von Jugendlichen.

Kreatives Denken geht verloren

Was passiert aber eigentlich, wenn eine Generation nicht mehr in der Lage ist, sich etwas allein zu erarbeiten? Laut Großegger laufe man so Gefahr, die Fähigkeit zu konzeptionellem und kreativem Denken zu verlieren. So könnte diese Generation bei plötzlichen Problemen schnell überfordert sein.

"Schon jetzt bemerkt man, dass die Generation ChatGPT verunsichert ist. Sie nutzt zwar die zeitsparende KI, blickt aber nicht mehr durch, wie sie funktioniert. Man läuft Gefahr, von der Technologie abhängig zu sein. Deshalb wünschen sich gerade Jugendliche proaktiv von der Politik eine vorausschauende Digitalisierungsstrategie. Das ist schon mal etwas ganz Neues."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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