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Weltraumteleskop Euclid: "Revolution" – Esa veröffentlicht Bilder


"Revolution für die Astronomie"
Weltraumteleskop: Esa zeigt erste "Euclid"-Bilder

Von dpa, t-online, sha

Aktualisiert am 07.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Detaillierter Einblick: Das Weltraumteleskop Euclid schickt erste Farbbilder des Universums. (Quelle: Glomex)

Die Esa hat die ersten Bilder ihrer neuen Mission zur Erforschung von Galaxien veröffentlicht. Eine der Aufnahmen sei eine "Revolution für die Astronomie".

Erste Bilder der europäischen Sonde "Euclid" gewähren einen detailreichen Einblick in den Weltraum. "Noch nie zuvor konnte ein Teleskop solche gestochen scharfen astronomischen Bilder über so einen großen Teil des Himmels aufnehmen und so weit in das ferne Universum blicken", teilte die europäische Raumfahrtagentur Esa mit.

Im europäischen Raumflugkontrollzentrum in Darmstadt und auf dem Weltraumgipfel in Sevilla zeigte die Esa erste Bilder der Sonde. "Euclid" soll Daten zu Milliarden Galaxien sammeln, unter anderem für die Erforschung der sogenannten Dunklen Materie und der Dunklen Energie.

Auf den Bildern ist etwa der rund 240 Millionen Lichtjahre entfernte Perseushaufen im Sternbild Perseus zu sehen. Das Bild ist laut Esa eine "Revolution für die Astronomie". Es zeigt 1.000 Galaxien des Haufens und mehr als 100.000 weiter entfernte Galaxien im Hintergrund.

Viele dieser blassen Galaxien seien zuvor nicht zu sehen gewesen. Auch ein Bild des berühmten Pferdekopfnebels hat "Euclid" aufgenommen.

"Euclid" ist mit zwei Spezialkameras ausgestattet

"Wir haben noch nie solche astronomischen Bilder gesehen, mit so vielen Details", zitierte die Esa den "Euclid"-Wissenschaftler René Laureijs. "Sie sind noch schöner und schärfer, als wir hätten hoffen können, und zeigen uns viele zuvor nicht sichtbare Elemente in gut bekannten Bereichen des nahen Universums."

Herzstück der Sonde ist ein hochauflösendes Teleskop, das mit zwei Kameras ausgestattet ist – eine für den sichtbaren Wellenlängenbereich und eine für den Nah-Infrarotbereich. Sie sollen die Bewegungen und Formen von Galaxien abbilden beziehungsweise dabei helfen, auf die Entfernung von Galaxien zu schließen.

Die Esa will so in die Vergangenheit des Universums blicken und dessen Entwicklung innerhalb der letzten zehn Milliarden Jahre erforschen. Insgesamt sollen Daten zu Milliarden Galaxien gesammelt werden und eine 3D-Karte des Alls mit der Zeit als Komponente entstehen.

Sonde soll Bewegung der Galaxien aufzeichnen

"Diese exquisiten 'Euclid'-Bilder zeigen, dass die Mission bereit ist zu helfen, Antworten auf eines der größten Mysterien der modernen Physik zu geben", sagte die Wissenschaftsdirektorin der Esa, Carole Mundell.

Dunkle Materie und Dunkle Energie bilden zusammen einen extrem großen Anteil am Universum. Alle anderen bekannten Bestandteile wie die Galaxien machen lediglich etwa fünf Prozent aus. Bisher wissen Forscher aber nur wenig über die beiden Größen.

"Euclid" soll der Esa zufolge die Form, die Position und die Bewegung der Galaxien detailliert aufzeichnen. Dies könne Aufschluss darüber geben, wie die Materie im Weltall über riesige Entfernungen verteilt ist und wie sich die Ausdehnung des Universums im Laufe der kosmischen Geschichte entwickelt hat. Daraus wiederum hoffen die Astronomen, auf Eigenschaften der Dunklen Energie und der Dunklen Materie schließen zu können.

"Euclid" war im Sommer gestartet

Im Juli 2023 wurde das europäische Weltraumteleskop auf seine viele Millionen Kilometer lange Reise geschickt, um das Universum zu kartografieren. Die Esa-Sonde startete vom US-amerikanischen Weltraumbahnhof Cape Canaveral.

Das Fluggerät wurde an Bord einer Falcon-9-Rakete des US-Unternehmens SpaceX ins All befördert. "Der Detektiv des dunklen Universums wagt sich ins Unbekannte. Wir wünschen Dir eine sichere Reise, Euclid", twitterte die Europäische Raumfahrtbehörde Esa damals. Wenige Tage später schickte die Sonde bereits erste Testbilder zur Erde.

Verwendete Quellen
  • esa.int: Bilder von "Euclid"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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