Starlink-Konkurrent Amazon startet Testsatelliten für Internetprojekt
Der Versandhändler Amazon will ein weltumspannendes Satelliteninternet aufbauen. Am Abend startete die erste Trägerrakete mit Testgeräten ins All.
Eine Atlas-V-Rakete hat Amazons erste Internetsatelliten ins All gebracht. Die beiden Satelliten Kuipersat-1 und Kuipersat-2 sind Prototypen für das Projekt Kuiper des US-Handelskonzerns, der ein weltumspannendes Satelliteninternet aufbauen will.
Bis 2026 sollen 3.236 Satelliten im erdnahen Orbit in einer Höhe von 500 Kilometern die Erde umkreisen. Ziel ist es, den Zugang zum Internet auch in entlegenen und unterversorgten Gebieten auf der Welt zu ermöglichen, darunter in Kriegs- und Katastrophengebieten.
Damit würde Amazon in direkter Konkurrenz zu Elon Musks Starlink treten. Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX hatte die ersten seiner mehr als 3.700 betriebsfähigen Satelliten 2019 in den Weltraum befördert.
Die Satelliten verglühen in der Erdatmosphäre
Bei dem Test am Freitagabend sei der Kontakt zwischen den Amazon-Sonden und der Erde hergestellt worden, teilt Amazon mit. Die Solarmodule seien ausgefahren worden und alle Instrumente funktionierten wie geplant.
Kuipersat-1 und Kuipersat-2 sollen nach den Tests aus der Erdumlaufbahn entfernt werden und beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen.
"Es ist das erste Mal, dass Amazon Satelliten in den Weltraum bringt", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Technologieabteilung bei Kuiper, Rajeev Badyal. "Wir werden enorm viel lernen, unabhängig davon, wie die Mission verläuft."
Die ersten tatsächlich funktionsfähigen Kuiper-Satelliten sollen Anfang 2024 gestartet werden, wie es von Amazon hieß. Das Unternehmen hofft auf erste Tests mit Kunden Ende kommenden Jahres.
- aboutamazon.com: "The latest updates from Project Kuiper’s satellite test mission"
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP