Bürger klagen Warntag: Offenbar vielfach Probleme beim Alarm
Pünktlich um elf Uhr sollten am Donnerstag Millionen Handys einen Probealarm senden. Das klappte offenbar nicht überall, wie viele Nutzer auf Twitter klagen.
Der Warntag 2022 hat offenbar deutlich besser geklappt als noch vor zwei Jahren. Verantwortlich dafür ist vor allem die neu eingeführte Technologie Cell-Broadcast, über die theoretisch alle Handys automatisch eine Warnung samt Warnton abspielen können – ohne dass zuvor eine App installiert werden müsste.
Praktisch hat das offenbar vielfach geklappt, teilweise aber auch nicht. Das geht etwa aus den zahlreichen Reaktionen aus Twitter hervor, in denen Nutzer schreiben, dass sie nicht gewarnt wurden.
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Auch in der t-online-Redaktion schrillte zwar der Großteil der Smartphones, einige blieben jedoch stumm – obwohl sie die Technologie eigentlich unterstützen sollten.
Die oftmals im Netz geteilte Vermutung, dass bei den Geräten eine "Testwarnung" aktiviert sein müsse, damit man den Alarm empfängt, verneinte der Vodafone-Sprecher auf Nachfrage. Der Alarm werde in höchster Priorität gesendet, deshalb werde er auch bei deaktivierter Testnachricht empfangen. Das konnten wir in der t-online-Redaktion an einzelnen Geräten bestätigen.
Probleme gab es teils wohl auch bei den optionalen Warn-Apps Nina und Katwarn. Laut Aussage einiger Twitter-Nutzer hätten diese nicht immer wie gewünscht gewarnt.
Zumindest im Fall von Cell Broadcast sind die Schwierigkeiten nicht ganz überraschend, denn das System ist derzeit noch nicht vollständig eingerichtet. Das bestätigte gegenüber t-online auch ein Vodafone-Sprecher. Der heutige Warntag sei deshalb auch keine echte Generalprobe, sondern lediglich ein Test. Erst Ende Februar werde das System komplett einsatzfähig sein.
Vor allem die Warnung an älteren Geräten werde deshalb am Warntag noch nicht funktionieren, hieß es. Zu den Ursachen für diese Verzögerung hat sich auch die AG Kritis bereits geäußert.
Wie gut die Warnung bei eigentlich unterstützten Geräten funktioniert hat, lässt sich auch im Nachhinein nicht ohne weiteres auswerten. Ein Vodafone-Sprecher bestätigte, dass die Netzbetreiber nicht nachvollziehen können, ob die Warnung auf einem Endgerät auch tatsächlich ausgespielt wurde.
Einzelne Beispiele in der t-online-Redaktion haben jedoch bereits gezeigt, dass dies nicht in allen Fällen geklappt hat, etliche Twittermeldungen scheinen diesen Eindruck zu stützen.
- Eigene Recherche