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Astronaut Alexander Gerst übt für Mondlandung auf Lanzarote


"Einzigartiges Trainingsgelände"
Astronaut Alexander Gerst übt für Mond-Mission auf Lanzarote

Von afp, arg

Aktualisiert am 20.11.2022Lesedauer: 3 Min.
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Ruta de Los Volcanes auf Lanzarote: Die einzigartige Natur der Kanareninsel eignet sich, um Feldversuche für die anstehende Mond-Mission Artemis zu üben. (Quelle: IMAGO/Lucas Vallecillos)
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Die Nasa und die Esa planen, in den nächsten Jahren wieder Menschen auf dem Mond landen zu lassen. Um dies zu testen, eignet sich die Kanareninsel Lanzarote besonders.

Für den Test einer Mond-Mission befinden sich derzeit Alexander Gerst und einige seiner Kollegen auf der Kanareninsel Lanzarote. Mit ihren schwarzen Lavafeldern und Kratern ähnelt die Geologie der Kanareninsel auf verblüffende Weise der von Mond und Mars – so sehr, dass die Europäische Weltraumorganisation ESA und die US-Weltraumbehörde NASA seit Jahren ihre Astronauten zum Training dorthin schicken.

"Hier gibt es Laven, die denen auf dem Mond sehr, sehr ähnlich sind", erklärt Gerst. Die Insel sei "ein einzigartiges Trainingsgelände". Der 46-jährige ESA-Astronaut absolvierte bereits zwei Missionen auf der Internationalen Raumstation ISS und ist einer von rund einem Dutzend Astronauten, die in den vergangenen zehn Jahren am ESA-Pangaea-Trainingskurs auf Lanzarote teilgenommen haben.

Vorbereitung für Feldforschung auf dem Mond

Das nach dem früheren Superkontinent Pangaea benannte Training soll Astronauten sowie Raumfahrtingenieuren und Geologen die Fähigkeiten vermitteln, die sie für erfolgreiche Expeditionen zu anderen Planeten brauchen. Sie lernen, Gesteinsproben zu identifizieren und zu sammeln, vor Ort DNA von Mikroorganismen zu analysieren und ihre Ergebnisse an das Missionszentrum zu übermitteln.

"Hier werden sie ins Feld geschickt, um sich an die Feldforschung zu gewöhnen, die sie auch auf dem Mond durchführen müssen", erklärt Francesco Sauro, technischer Leiter des Kurses. Der Kurs bereite die Astronauten darauf vor, in einem abgelegenen Gelände eigenverantwortlich zu arbeiten, betont Gerst: "Wenn wir auf ein Problem stoßen, müssen wir es selbst lösen."

Menschen sollen wieder auf dem Mond landen

Geophysiker Gerst absolvierte das Pangaea-Training zusammen mit Stephanie Wilson, einer der erfahrensten Astronautinnnen der Nasa. Beide sind mögliche Kandidaten für die nächsten bemannten Mond-Missionen der US-Raumfahrtbehörde.

Die Artemis-Programme der Nasa - benannt nach der griechischen Göttin Artemis, der Zwillingsschwester Apollos - sollen im Jahr 2025 zum ersten Mal seit 1972 wieder Astronauten auf den Mond bringen. Einige Experten halten diesen Termin angesichts der Sparzwänge der Nasa jedoch für unrealistisch.

Artemis 1, bei dem eine unbemannte Orion-Kapsel den Erdtrabanten lediglich umkreist, startete nach mehreren Verschiebungen wegen technischer Probleme und schlechten Wetters endlich am Mittwoch. Während der sechs Apollo-Missionen zwischen 1969 und 1972 hatten insgesamt zwölf Astronauten den Mond betreten.

Vulkanausbruch sorgte für Lanzarotes einzigartige Natur

Nasa und ESA nutzen die Landschaft Lanzarotes mit ihren verschlungenen Hügeln aus erstarrter Lava auch regelmäßig, um Mars-Rover zu testen – ferngesteuerte Fahrzeuge, die für die Fortbewegung auf der Oberfläche des Roten Planeten konzipiert wurden. Vor einer möglichen Reise zum Mars gilt die Rückkehr auf den Mond als obligatorischer Schritt.

Die einzigartige Geographie Lanzarotes ist das Ergebnis eines Vulkanausbruchs, der 1730 begann und sechs Jahre lang Asche und Lava über weite Teile der Insel spuckte. Er gilt als eine der größten Vulkankatastrophen der Geschichte und verwüstete mehr als 200 Quadratkilometer Land - etwa ein Viertel der Insel, auf der heute etwa 156.000 Menschen leben.

Zwar gibt es auch andere vulkanische Regionen wie Hawaii, die für das Astronautentraining genutzt werden könnten, doch Lanzarote hat den Vorteil, dass es aufgrund seines wüstenartigen Klimas kaum Vegetation gibt.

"Auf Lanzarote findet man viele verschiedene Arten von Vulkangestein. Und sie sind kahl, weil es kaum Bäume gibt", erklärt Pangaea-Projektleiterin Loredana Bessone. "Man kann sehr weit sehen, als wäre man auf dem Mond."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur afp
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