Mission "Start Me Up" Umgebauter Jumbojet wird zur Satellitenstartrampe
Großbritannien will künftig mit einer Boeing 747 Satelliten in den Erdorbit befördern. Dabei wird auch eine legendäre britische Rockband geehrt.
Der erste Start eines umgebauten Jumbojets als fliegende Startrampe für Weltraum-Satelliten von britischem Boden aus rückt näher. Die für das Vereinigte Königreich zuständige zivile Luftfahrtbehörde CAA erteilte dem Spaceport Cornwall jetzt eine entsprechende Lizenz.
In der ersten Mission des US-Raumfahrtunternehmens Virgin Orbit soll eine umfunktionierte Maschine vom Typ Boeing 747 vom Flugplatz nahe der Stadt Newquay starten und dann in rund 10,7 Kilometern Höhe über dem Atlantischen Ozean eine Trägerrakete ins All schicken. Während das Flugzeug zum Spaceport zurückkehrt, soll die Rakete mehrere Satelliten in die Umlaufbahn bringen.
Erster derartiger Satellitenstart in Europa
Nach britischen Angaben handelt es sich um den ersten solchen Satellitenstart in Europa. CAA-Chef Richard Moriarty zeigte sich diesbezüglich euphorisch: "Die Lizensierung des ersten Weltraumbahnhofs im Vereinigten Königreich ist ein historischer Moment. […] Das ist ein weiterer Meilenstein, dieses Land zu einer führenden Raumfahrtnation zu machen. Auch Verkehrsminister Mark Harper nannte die Freigabe einen "kosmischen Grundstein". Raumfahrt könne für tausende Jobs in Großbritannien sorgen, sagte er.
Das südwestenglische Newquay ist einer von sieben geplanten Spaceports in Großbritannien. Der erste Vertikalstart einer Rakete ist im kommenden Jahr von der nördlichsten britischen Insel Unst im Norden Schottlands geplant. Zu Ehren der britischen Rockband Rolling Stones heißt die Mission "Start Me Up" nach dem gleichnamigen Hit der Gruppe um Frontman Mick Jagger.
Die Regierung hofft, dass die Raumfahrtindustrie im kommenden Jahrzehnt rund 4,3 Milliarden Euro zur britischen Wirtschaft beitragen wird.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- caa.co.uk: "Spaceport Cornwall receives first-ever UK spaceport licence" (englisch)