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Twitter: US-Wertpapieraufsicht wurde über Twitter-Rückzug von der Börse informiert


US-Börsenaufsicht informiert
Musk macht Twitter-Deal perfekt und will nun Chef werden

Von t-online, dpa, wan

Aktualisiert am 28.10.2022Lesedauer: 3 Min.
Elon Musk: Laut Twitter ermitteln die US-Bundesbehörden gegen ihn.Vergrößern des Bildes
Elon Musk: Er hat jetzt wohl die Kontrolle über Twitter. (Quelle: Susan Walsh/dpa-video)

Twitter hat die US-Wertpapieraufsicht über den Rückzug des Unternehmens von der Börse informiert und die Übernahme damit abgeschlossen. Zuvor hatte Musk bereits wichtige Manager entlassen.

Elon Musk hat den rund 44 Milliarden Dollar (44,2 Mrd Euro) teuren Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter abgeschlossen. Twitter informierte die US-Wertpapieraufsicht SEC am Freitag über den Rückzug von der Börse und bestätigte damit den Vollzug der Übernahme. Nun will der Tech-Milliardär selbst Chef der Plattform werden.

Zunächst werde er den Chefposten übernehmen und dann, auf lange Sicht, an jemand anderen abgeben, schrieb der Finanzdienst "Bloomberg" am Freitag. Auf Twitter bezeichnet sich Musk als: "Chief Twit".

Musk ist bereits Chef unter anderem beim Elektroauto-Hersteller Tesla und seiner Weltraumfirma SpaceX. Er führt auch kleinere Projekte wie das Tunnelbau-Unternehmen Boring Company und die Forschungsfirma Neuralink, die Technologien zur direkten Vernetzung von Menschen und Computern entwickelt.

Musk feuert Manager – und lässt sie aus Gebäude eskortieren

Musk soll bereits einige Führungskräfte entlassen haben. Unter diesen befindet sich nach US-Medienberichten der bisherige CEO Parag Agrawal. Auch der Finanzvorstand soll vor die Tür gesetzt worden sein. Die für den Kampf gegen Hassrede und falsche Informationen zuständige Top-Managerin Vijaya Gadde sei ebenfalls unter den Entlassenen, hieß es. Teils sollen die Manager aus der Firmenzentrale eskortiert worden seien.

Musk hatte Agrawal und die Twitter-Führung in den vergangenen Monaten immer wieder kritisiert. Mindestens einer der Manager sei aus der Firmenzentrale herausgeführt worden, schrieb die "New York Times" unter Berufung auf informierte Personen. Twitter lehnte zunächst eine Stellungnahme ab.

Musk hatte am Donnerstag ein Video veröffentlicht, in dem er mit einem Waschbecken in der Hand die Twitter-Zentrale betrat. Die Zeit drängte für ihn. Bis Freitag um 17 Uhr Ortszeit (23.00 Uhr MESZ) muss die Transaktion durch sein, sonst landet der seit Monaten strittige Deal doch noch vor Gericht. Diese Frist wurde richterlich verhängt, um die Übernahme nach monatelangem Hickhack endlich zu regeln.

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Twitter solle "warm und einladend für alle" sein

Vor dem offiziellen Abschluss des Twitter-Kaufs versuchte Elon Musk, Werbekunden und Nutzer zu beruhigen, die unter ihm eine Verrohung des Tons beim Online-Netzwerk befürchten. Twitter dürfe kein "Ort des Grauens" werden, wo ohne Konsequenzen alles gesagt werden könne, schrieb Musk in einem offenen Brief an Anzeigenkunden.

Musk selbst deutete in seiner üblichen Manier den Abschluss der Twitter-Übernahme zuvor mit einem etwas kryptischen Tweet an. "Der Vogel ist befreit", schrieb er ohne weitere Details. Das Twitter-Logo ist ein blauer Vogel – und Musk hatte stets betont, die Plattform von aus seiner Sicht zu starken Einschränkungen der Meinungsfreiheit zu befreien. Kritiker befürchten, dass er damit Hassrede und Hetze Vorschub leisten könnte, gegen die Twitters Teams seit Jahren ankämpfen.

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Er weckte solche Sorgen selbst mit Kritik, bei Twitter werde die Meinungsfreiheit zu stark eingeschränkt. Die Plattform müsse "warm und einladend für alle" sein, schrieb Musk nun.

Kommt Trump zurück zu Twitter?

Laut "Bloomberg" will Musk auch seine Ankündigung umsetzen, lebenslange Sperren für Nutzer bei Twitter abzuschaffen. Von einer solchen – nach bisherigen Angaben unumkehrbaren Verbannung – ist unter anderem der amerikanische Ex-Präsident Donald Trump betroffen. Ob die Abschaffung der lebenslangen Sperren auch die Position von Trump verändern würde, sei noch unklar, hieß es bei "Bloomberg". Trump hatte sich in einem Twitter-Video lobend über seine Anhänger geäußert, die am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington stürmten. Daraufhin war er von der Plattform verbannt worden.

Eigentlich hatte sich Musk mit Twitter schon im April auf den Kauf geeinigt. Im Juli erklärte er die Vereinbarung jedoch wegen angeblicher Falschangaben des Unternehmens zu Fake-Accounts für ungültig. Twitter klagte auf Einhaltung des Kaufvertrags und es wurde ein Gerichtsprozess zur Klärung des Streits angesetzt. Anfang Oktober erneuerte Musk sein Kaufangebot dann überraschend wieder, stellte jedoch die Bedingung, dass das Gerichtsverfahren beigelegt wird.

Verwendete Quellen
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