Seite nicht erreichbar Anonymous hackt Webseite der iranischen Zentralbank
Das Hackerkollektiv Anonymous hat am Dienstag zum Kampf gegen den Iran aufgerufen. Nun will die Gruppe die Webseite der iranischen Zentralbank gehackt haben.
Nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini hat sich das Hackerkollektiv Anonymous den Protesten gegen die iranische Regierung angeschlossen. In einem Video erklärte die Gruppe, dass man die iranische Bevölkerung unterstütze und eine Reihe von Aktionen unter dem Titel #OpIran plane.
Jüngstes Ziel ist offenbar die Webseite der iranischen Zentralbank. Die Internetadresse cbi.ir ist derzeit nicht erreichbar. Ein mutmaßliches Anonymous-Mitglied twitterte daraufhin, dass es dafür verantwortlich sei, und ergänzte: "Ihr könnt euer Blutgeld nicht benutzen. Lang lebe der freie Iran".
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Die angehängten Screenshots zeigen, dass die Webseite nicht erreichbar ist. Ob dies allerdings tatsächlich auch die Arbeit des Geldinstituts selbst beeinträchtigt, ist nicht klar. Der Verweis auf "DDoSEmpire" legt eher den Schluss nahe, dass die Seite schlicht mit einer Fülle von Anfragen zum Kollabieren gebracht wurde. Das Computernetzwerk einer Organisation ist von solchen Angriffen in der Regel aber nicht betroffen.
Im Iran könnte das weltweite Internet gesperrt werden
Zuvor hat dasselbe Anonymous-Mitglied mutmaßlich bereits die Webseiten des Regierungssprechers und ein weiteres Regierungsportal angegriffen. Beide sind derzeit noch nicht wieder erreichbar. Im Falle des Regierungssprechers soll sogar die Datenbank gelöscht worden sein, was einen tiefgreifenderen Angriff als lediglich eine DDoS-Attacke voraussetzen würde.
Auf Twitter kommentierten viele Iraner, dass sie sich sorgen, dass die Regierung den Zugang zum weltweiten Internet abschneiden könnte – und bitten um Maßnahmen, um für diesen Fall trotzdem Zugriff auf das Internet zu erhalten. Ob entsprechende Maßnahmen bereits eingeleitet wurden, ist nicht bekannt.
Mahsa Amini war am Freitag in einem Krankenhaus in Teheran gestorben. Zuvor soll die junge Frau auf offener Straße von Mitgliedern der sogenannten Sittenpolizei festgenommen und schwer misshandelt worden sein. Nach dem Tod von Amini gab es in Teheran und anderen iranischen Städten Proteste, die teilweise brutal von der Polizei niedergeschlagen wurden. Dabei sollen mindestens drei Menschen getötet worden sein.