Streit um Übernahme Elon Musk und Twitter vor Gericht – Prozess startet im Oktober
Elon Musk und Twitter streiten sich bald vor Gericht um die vereinbarte Übernahme. Jetzt wurde der Termin für den Prozess bekanntgegeben. Es geht um Milliarden.
Twitter ist es gelungen, einen zügigen Prozesstermin im Übernahmestreit mit Tech-Milliardär Elon Musk zu erreichen. Die zuständige Richterin setzte am Dienstag einen fünftägigen Prozess für Oktober an, wie US-Medien übereinstimmend aus einer Verhandlung im Delaware Chancery Court berichteten.
Twitter hatte einen Termin im September angestrebt, Musks Anwälte wollten den Prozess bis zum kommenden Jahr hinauszögern. Musk hatte vor zehn Tagen die Vereinbarung zur Übernahme von Twitter einseitig aufgekündigt. Twitter zog daraufhin vor Gericht im US-Bundesstaat Delaware, wo der Kurznachrichtendienst registriert ist.
Wird die Übernahme am Ende gerichtlich angeordnet?
Das Unternehmen will vor Gericht durchsetzen, dass der Kauf doch noch zum vereinbarten Preis vollzogen wird, erklärte Verwaltungsratschef Bret Taylor. Die bevorstehenden juristischen Streitigkeiten, bis der gesamte Sachverhalte geklärt und entschieden ist, könnten langwierig und für beide Seiten sehr teuer werden.
Musk und Twitter hatten in der Übernahmevereinbarung eine Vertragsstrafe von einer Milliarde US-Dollar vereinbart, sollte sich eine Partei aus dem Kauf zurückziehen. Experten halten die Rechtsposition von Twitter für stark, schließen aber nicht aus, dass sich das Unternehmen in Nachverhandlungen auf einen geringeren Übernahmepreis einlassen könnte, sodass die Übernahme doch noch zustande kommt.
Musk wirft Twitter vor, falsche Angaben zur Zahl der der Fake-Accounts auf der Plattform zu machen. Der Dienst habe Vertragsbruch begangen, weil er keinen ausreichenden Zugang zur Prüfung der Zahlen bereitgestellt habe, argumentieren seine Anwälte. Twitter kontert, Musks Verweis auf die Fake-Profile sei nur ein Vorwand, um nach dem Abschwung der Aktienmärkte aus dem Übernahmedeal auszusteigen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa-AFX