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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neuvorstellungen & Fahrberichte Privat-Jets - Luxuriös und schnell
Unser wanted.de-Autor testete die derzeit wohl exklusivste und schnellste Art, in der Luft von A nach B zu kommen: im Privat-Jet.
Los geht es mit der Abholung von Zuhause per Limousine und Chauffeur, der die Gäste zum nächstgelegenen Flughafen fährt. Die Sicherheitskontrolle wird entweder im jeweiligen General Aviation Terminal (GAT) oder in Frankfurt im Lufthansa First Class Terminal absolviert. Auf Wunsch wird der Passagier ohne Anstehen und langes Warten per Limousine direkt auf das Vorfeld gefahren. Dort wartet schon - wie in unserem Test - eine 16 Meter lange Maschine vom Typ Cessna Citation XLS (Mid Size) samt zwei Piloten und bereits gestarteten Triebwerken.
Hightech trifft Edeldesign
Nach der persönlichen Begrüßung und Verladung des Gepäcks im Kofferraum, in den auch Golfbags oder Skier passen, steigen wir in die klimatisierte, 1,68 Meter breite und knapp sechs Meter lange Kabine ein. Anders als in den kleineren Maschinen bietet unser Jet 1,73 Meter Stehhöhe. Mit Holz und Leder wirkt das Ambiente edel, die Einzelsitze lassen sich vielfältig verstellen, teilweise sogar zum Liegen zusammenschieben. Für das Infotainment an Bord sorgen entweder die eingebauten Displays oder iPads mit Filmen, die sich sogar auf das eigene Tablet übertragen lassen, um den Film nach dem Flug fertig zu schauen. Die neuesten Maschinen bieten neben den üblichen Satellitentelefonen auch Internet per WLAN. >>
Darüber hinaus vertreibt eine individuell bestellbare Auswahl an Zeitschriften mögliche Langeweile und auch eine gut bestückte Bordbar mit gekühlten Getränken samt Champagner fehlt nicht. Je nach Flugzeit lassen sich verschiedene Caterings ordern. In unserem Fall sind es feine Snacks in einer ebenso praktischen wie stilvollen Bambusbox. In den kleineren Jets bedienen sich Gäste entweder selbst oder einer der Piloten übernimmt die Gastgeber-Rolle. Auch einem Besuch im Cockpit steht nichts im Weg.
Übrigens, wenn die Crews oder Piloten von Lufthansa mal wieder streiken, fliegen zumindest die Privat-Jets weiter.
Turbulenter Flug
Bedingt durch ihre kleinere Größe fühlen sich allerdings die Bewegungen des Flugzeuges und Turbulenzen intensiver an – da sind die größeren Passagierflugzeuge im Vorteil.
Kurz nachdem unsere Cessna wieder den Boden berührt und abseits der Linienflieger geparkt hat, öffnet der Pilot die Tür und verabschiedet uns. >>
Währenddessen wird bereits das Gepäck in die wartende Limousine eingeladen, die die Gäste entweder zum Ziel außerhalb des Flughafens oder direkt zum gebuchten Langstreckenflug bringt. Dank durchgängigem First-Class-Ticket muss auch aufgegebenes Gepäck keinen Umweg machen und kann direkt verladen werden. Als weitere Ergänzung bietet Lufthansa Private Jets derzeit Kombinationen mit Helikoptern ab München nach Kitzbühel und in andere Alpenorte sowie vom New Yorker JFK-Flughafen nach Manhattan an.
Wie buche ich einen Flug im Jet?
Die Flüge können telefonisch über eine Concierge-Hotline gebucht werden – in Europa wird die Verfügbarkeit bis zehn Stunden vor Abflug garantiert. Auf Wunsch wird auch ein individuelles Profil für Stammkunden mit persönlichen Vorlieben beispielsweise für Lieblings-Getränke angelegt. Bereits jetzt werden darüber ebenfalls VIP-Packages wie Reisen zur Oscar-Verleihung nach Los Angeles angeboten.
Luxus und Zeitersparnis
Zu den Top-Destinationen in Europa zählen London, Paris, Nizza, Zürich, Genf, Wien, Rom, Mailand, Florenz, im Winter auch St. Moritz und Sardinien im Sommer. Das Verhältnis von privaten Kunden und Geschäftsreisenden hält sich ungefähr die Waage. Darunter sind neben Selbstständigen, auch Top-Manager von Mittelständlern und größeren Unternehmen, wobei große Konzerne oft eigene Jets besitzen oder leasen. Wer es selbst entscheiden kann, kombiniert den Flug zum Meeting oft mit Privatem und nimmt Begleitpersonen mit, die ebenso den gebotenen Luxus wie auch die Zeitersparnis genießen.
Bis zu 14 Gäste können in den großen Modellen mitfliegen, bei den kleineren Flugzeugkategorien sind es maximal sieben. Voll besetzt relativieren sich die Kosten, die für diese Branche eher unüblich fix, nur abhängig von der Kategorie sind. >>
So schlägt ein 1,5-Stunden-Flug von Frankfurt nach Nizza in der Small Size Kategorie beispielsweise mit 11.022 Euro und ein 2,6-Stunden-Flug München – St. Petersburg in Mid Size mit 24.342 Euro pro Jet zu Buche. Das entspricht ungefähr auch den Preisen, die Manager oder Privatiers bekommen, wenn sie beispielsweise auch bei Netjets feste Kontingente an Flugstunden im Voraus kaufen und dann "abfliegen".
Sparen auf hohem Niveau
Ähnlich flexibel, aber zumeist teurer ist der Charter eines Jets samt Crew für einzelne Flüge bei einem der zahlreichen anderen Anbieter wie DC Aviation oder Jet Aviation. Und richtig kostspielig wird es natürlich, selbst ein Flugzeug zu leasen oder gar zu kaufen. Dafür können durchaus zweistellige Millionen-Beträge anfallen. Wer also nicht regelmäßig einen Jet "braucht", kann ihn auch buchen oder chartern – ein Trend, der zukünftig wohl noch weiter zunehmen wird.
Bilder der Privat-Jets finden Sie auch in unserer Fotoshow.