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"Wer wird Millionär?": Dieser Kandidat verzockt bei Jauch fast alles


Kandidat verliert fast alles
"Wer wird Millionär?"-Zocker stürzt vom Rategipfel

Von t-online, kb

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
"Wer wird Millionär": Kandidat Ludwig Bolay zockt gern.Vergrößern des Bildes
"Wer wird Millionär": Kandidat Ludwig Bolay zockt gern. (Quelle: TVNow Stefan Georgowius)
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Wer hoch klettert, kann tief fallen. Statt sich mit einer stattlichen, sechsstelligen Gewinnsumme zufriedenzugeben, geht ein Kölner Start-up-Unternehmer lieber aufs Ganze – und verliert dabei (fast) alles.

Wer nach dem denkwürdigen Auftritt von Kioskverkäuferin Cornelia Schubert gerne mal kurz durchgeschnauft hätte, der wurde zum Ende der letztwöchigen Folge schwer enttäuscht. Mit dem Kölner Ludwig Bolay folgte nämlich ein Kandidat, der sich in puncto Dramatik und Entertainment vor niemandem zu verstecken braucht – auch nicht vor einer Cornelia Schubert.

Der Übergangskandidat aus der Rheinmetropole hat auch diesmal wieder Zettel und Stift am Start, man rate schließlich "mit System", so Ludwig Bolay. Da kann einem auch ein Günther Jauch erst mal nicht widersprechen. 16.000 Euro auf der Habenseite bei noch zwei verfügbaren Jokern sprechen eine deutliche Sprache. So soll es nach Möglichkeit auch weitergehen.

Ludwig Bolay ballt die Faust

Eine Musikfrage macht den Anfang: "Wer zog als Teenager in die Nähe von Nashville, um die Musikkarriere voranzubringen?", will Günther Jauch wissen. Mit kritischem Blick steht der Showmaster hinter seinem Kandidaten. Abermals macht der sich Notizen. "Bei mir im Kopf steht am Ende nur noch der Name Taylor Swift", verkündet der gelockte Start-up-Gründer. Sekunden später ballt Ludwig Bolay die Faust.

Dem Freudenausbruch folgt schnell ein emotionaler Bremsvorgang. Für 64.000 Euro braucht es schließlich höchste Konzentration. Der ultimative gedankliche Zusammenriss reicht aber nicht aus. Um ein höchst anspruchsvolles Autokennzeichenrätsel zu lösen, benötigt Ludwig Bolay die Hilfe eines Studiojokers. Der ist zum Glück so überzeugt von seiner Ansicht, dass Ludwig gar nicht anders kann, als mit beiden Daumen nach oben zu zeigen. Und so geht die muntere Reise des "Systemzockers" weiter.

Alles deutet auf einen lukrativen Durchmarsch hin. Egal ob mit Stift und Zettel oder dank der kurzfristigen Hilfe von außen: Ludwig Bolay scheint hier und heute auf jede Frage die richtige Antwort zu haben. "Wenn Sie jetzt nichts mehr sagen, dann gehen Sie hier mit 64.000 Euro nach Hause", klärt Günther Jauch auf. Da muss der Kandidat mal eben kurz laut kichern. Mit so viel Geld hat Ludwig Bolay dann scheinbar doch nicht gerechnet.

"Ich will einen Teil vom Gewinn spenden"

"Was machen Sie denn mit dem Geld, sollte es vielleicht eine sechsstellige Summe werden?", will Günther Jauch wissen. "Ich will auf jeden Fall auch einen Teil vom Gewinn an soziale Projekte spenden", verrät Ludwig Bolay. Nun, bei einem Gewinn von vielleicht 125.000 Euro könnte man sicherlich ein ordentliches Hilfspaket schnüren.

Um in den Olymp der Großgewinner aufzusteigen, muss aber erst noch eine weitere Fragehürde genommen werden. "Hinter der Drei-Speichen-Regel verbirgt sich ein altes Prinzip zum Thema …?", lautet die Frage. Die Lösungsvorschläge: "Geldanlage", "Empfängnisverhütung", Ernährung" und "Gemüseanbau". Ludwig Bolay zuckt kurz zusammen: "Was ist noch mal eine Speiche?", fragt der Kandidat mit offenem Mund.

Günther Jauch ist hilfsbereit schnell zur Stelle. Ein Autolenkrad und das Rad vom Fahrrad dienen als Beispiele. Ruckzuck sind bei Ludwig Bolay wieder alle Sinne geschärft. Der fundamentale Groschenfall löst alle Ketten. "Das muss irgendwas mit dem Thema Geld zu tun haben", ist sich Ludwig Bolay sicher. Und in der Tat: "Geldanlage" ist die richtige Antwort. Ludwig Bolay hüpft vor Freude durchs Studio. Der Kölner kann sein Glück gar nicht fassen.

Der risikofreudige Zocker steuert auf sein Unglück zu

Nun wird's allerdings knifflig. Statt nämlich einen Gang runterzuschalten und bei der 500.000-Euro-Frage ganz genau hinzuhören, mimt Ludwig Bolay plötzlich und ganz unerwartet den risikofreudigen Zocker. Ohne Joker in der Hinterhand steuert Ludwig Bolay auf sein Unglück zu. Die Frage lautet: "'Auf die Kunstkammer, wo sie noch zu sehen ist, wenn sie niemand gestohlen hat', kommt am Ende eines bekannten Märchens die …?"

Die antike Märchenkunde ist nicht gerade seine Kernkompetenz. Und dennoch lässt der Kandidat nicht locker. Emsig wird die letzte Seite des Notizheftchens vollgekritzelt. "Goldene Kugel", "Erbse", "Spindel", "böse Hexe": Die möglichen Antworten stiften nur noch mehr Verwirrung. Kurz bevor Günther Jauch zum wiederholten Male den warnenden Zeigefinger hebt, geht Ludwig Bolay aufs Ganze – und verliert dadurch alles. Naja, nicht ganz alles. Am Ende bleiben dem sichtlich geschockten Kandidaten noch 500 Euro.

Tja, die "Erbse" wär's gewesen. Ludwig Bolay hat sich aber für die "goldene Kugel" entschieden. So schnell kann's gehen. Die Fallhöhe ist immens, keine Frage. Günther Jauch versucht zwar noch zu trösten: "Es gibt auch ein Leben nach dem Zusammenbruch", schallt es durchs Studio. Aber für so viel Weitsicht hat Ludwig Bolay in diesem Moment kein Gefühl. Wen wundert's.

Verwendete Quellen
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