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Heidi Klum plant GNTM-Revolution – oder ist alles nur reine PR?


Neue GNTM-Zielgruppen?
Heidi Klum sorgt mit Aussage im Finale für Aufsehen

Von t-online, sow

Aktualisiert am 28.05.2021Lesedauer: 3 Min.
Heidi Klum: Im GNTM-Finale macht sie Hoffnung auf eine Änderung.Vergrößern des Bildes
Heidi Klum: Im GNTM-Finale macht sie Hoffnung auf eine Änderung. (Quelle: ProSieben/Willi Weber)
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Die neueste Staffel der Model-Castingshow "Germany's Next Topmodel" hat mit deutlich erkennbarem Diversitätsfokus für Aufsehen gesorgt. Jetzt hat Heidi Klum bereits angekündigt, wohin die Reise in Zukunft gehen soll. Eine reine PR-Nummer?

Der Vorwurf ist schnell erhoben: Alles was Heidi Klum sagt und ankündigt, ist in erster Linie als Werbemaßnahme für ihre eigene ProSieben-Show gedacht. Doch die am Donnerstag beendete 16. Staffel "Germany's next Topmodel" hat – so viel wird man der Modelmama eingestehen müssen – den Gegenbeweis erbracht. Transgender-Model Alex ist die Siegerin – und setzte sich im diesjährigen Finale gegen Curvy-Model Dascha durch. Eine Eintagsfliege oder eine nun sichtbar gewordene längerfristige Strategie?

"Diversity liegt mir sehr am Herzen", stellte Heidi Klum zu Beginn der GNTM-Staffel klar und brachte damit vor allem den Wunsch vieler Beobachter zum Ausdruck, nach 15 Jahren telegener Modelsuche endlich Zeitgeist zu atmen – und Menschen mit Kurven, Migrationsgeschichte, diversem Geschlecht und unter 1,80 Meter Körpergröße eine Bühne zu geben. Das ist gelungen: Im Finale kämpften Transgender-Model Alex, die mit 1,68 Metern relativ kleine Romina, die aus Syrien geflüchtete Soulin und Curvy-Kandidatin Dascha um den Titel.

GNTM im Wandel? Der Fokus verschiebt sich

Kaum ist die Show beendet, laufen nun bereits die Planungen für die kommende 17. Staffel der Castingshow. Und wenn man die neuesten Aussagen von Heidi Klum einem Realitätscheck unterwirft, könnte es im nächsten Jahr zu einer kleinen GNTM-Revolution kommen.

Die 47-Jährige machte mit einem Satz kurz vor 22.42 Uhr am gestrigen Abend klar, wen es in Zukunft braucht, um erneut in die Schlagzeilen zu kommen. "Ich würde mich so freuen, ich würde es mir so wünschen, wenn auch mal die älteren Damen zu mir kommen würden. Ab 18 Jahren gibt es nach oben keine Grenzen für mich. Also bewerben Sie sich jetzt."

Nun sind in der Vergangenheit vor allem 16- bis 21-Jährige bei "Germany's Next Topmodel" zur Siegerin gekürt worden, da war allein der Triumph der 23-jährigen Alex Mariah Peter an diesem Donnerstag bereits eine kleine Fernsehsensation, denn: Noch nie war ein Model auf dem Siegertreppchen bisher so "alt". Was also heißt es, wenn Heidi Klum plötzlich von "älteren Damen" spricht? Alles fernab der 21? Ü-30? Oder gar, man mag es kaum in die Tasten tippen: In der gleichen Altersklasse wie Klum selbst?

"Ich kann natürlich nur das nehmen, was kommt"

Selbst bei der größten deutschen Castingshow vom Konkurrenten RTL, "Deutschland sucht den Superstar", gibt es eine Altersgrenze. Wer die 30 überschritten hat, wird bei DSDS nicht angenommen. Klum hingegen versprach bereits vor Start der 16. Staffel: "Es gab keine Altersgrenze". Das Statement entglitt ihr nicht ganz freiwillig. Auf einer Presskonferenz wurde sie konkret zu diesem Thema befragt. Sie antwortete diplomatisch: "Ich kann natürlich nur das nehmen, was kommt".

Doch sie betonte eben auch: Was ihr fehle, seien ältere Kandidatinnen. Die vierfache Mutter ermutigte schon damals "auch ältere Frauen", sich künftig als Kandidatinnen in Betracht zu ziehen. An diesem Maßstab wird sie sich messen lassen müssen. So wie es in diesem Jahr viel darum ging, ob Heidi Klum ihr Diversitätsversprechen halten kann, könnte es im nächsten Jahr lauten: Wo sind denn nun die "älteren Damen", Frau Klum?

Sich zukünftig in den Vorauswahlprozess zu flüchten und zu sagen, es könne keine Frau in die Castingshow gezwungen werden, dürfte in der 17. Ausgabe der Sendung womöglich niemanden mehr zufriedenstellen. Auch in den sozialen Medien wurde geunkt, mit dem Wunsch nach älteren Frauen seien in der Welt von GNTM ohnehin nur Damen jenseits der 18 gemeint. Nicht nur Heidi Klum selbst dürfte das registriert haben. Auch ProSieben wird bei der Bewerbung der Show neue Wege gehen müssen, um das Werbeversprechen einzulösen. Nach der Entwicklung in diesem Jahr ist den Machern inzwischen mehr zuzutrauen. Nur: Ob die Modebranche auf den Fortschritt im Fernsehen reagiert, steht in den Sternen – oder irgendwann einmal mit einer "älteren Dame" auf dem Cover eines einflussreichen Modemagazins.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • "Germany's Next Topmodel" vom 27. Mai 2021
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