"Sehr großzügig bei Honoraren" Neue Namen kursieren: Das plant RTL jetzt mit DSDS
Nach dem Aus von Dieter Bohlen, der fast 20 Jahre lang als Juror bei "Deutschland sucht den Superstar" tätig war, steht RTL vor einem Umbruch. Der Sender prüft sein Format auf Herz und Nieren. Die Gerüchteküche brodelt.
Was wird aus "Deutschland sucht den Superstar"? Diese Frage treibt die Macher bei RTL seit nunmehr gut vier Wochen um. Am 11. März hatte der Sender verkündet, dass Poptitan Dieter Bohlen nach fast 20 Jahren nicht mehr in der DSDS- und "Supertalent"-Jury sitzen wird. Daraufhin zog sich Bohlen aus der Öffentlichkeit zurück und wurde von Thomas Gottschalk für die Liveshows der Castingsendung ersetzt.
Im Interview mit t-online übte der ehemalige Chef des Privatsenders, Helmut Thoma, daran heftige Kritik: "Ohne Dieter Bohlen wird es schwierig werden. Das ist so, als wenn in einer erfolgreichen Serie die einzige Hauptperson ausgetauscht wird." Der Ex-Manager glaube nicht daran, "dass das Erfolg hat" und urteilte: "Das hat keine Zukunft." Doch RTL hält an seinen Plänen fest und will die DSDS-Jury sowie die gesamte Unterhaltungsshow umkrempeln.
Das Personalkarussell dreht sich auf Hochtouren. Doch welche Promis bekommt der Privatsender aus Köln überhaupt vor die Kamera? Am Geld kann es nicht scheitern, so Helmut Thoma: "Wenn mehr Geld auf den Tisch gelegt wird, kommt auch die Prominenz von ARD und ZDF zu RTL. Das läuft wie im Fußball. Die besten Spieler gehen zu den Vereinen, die am besten zahlen." RTL sei "schon immer sehr großzügig bei den Honoraren", so der 82-Jährige.
"Let's Dance" gilt bei RTL als Vorbild
Nun will "Bild" von einem DSDS-Verantwortlichen erfahren haben, dass die Sendung bei ausbleibendem Erfolg sogar eingestellt werden könnte: "Es wird bei DSDS kein Stein auf dem anderen bleiben. (...) Wenn die nächste Staffel floppt, wird die Marke beerdigt." Um das Format zu retten, soll eine neue Jury her, die Moderation steht auf dem Prüfstand und auch die Inszenierung soll angepasst werden. "DSDS wird wieder ein Gesangswettbewerb – ohne Trash, ohne Gaga-Castings", so der anonym zitierte Mitarbeiter.
Nach Infos der Zeitung sei dabei immer wieder der Name Florian Silbereisen gefallen. Doch ein Engagement des Schlagersängers scheint unwahrscheinlich: Zu gut ist er vertraglich an NDR und MDR gebunden – trotz Helmut Thomas Fußballvergleich, dass die größten Stars dem Ruf des Geldes folgen. Nico Santos, der 28-jährige "Rooftop"-Interpret, soll hingegen bereits eine Anfrage von RTL vorliegen haben.
Auch andere Namen geisterten zuletzt immer wieder durch die Gerüchteküche: Thomas Anders, Michelle Hunziker, Sylvie Meis oder Pietro Lombardi. Jedoch hat sich niemand der Genannten für eine Bohlen-Nachfolge bereiterklärt – sie schlossen diese sogar aus.
Tatsächlich fällt in Gesprächen mit RTL immer wieder ein mögliches Vorbild für die Neugestaltung von "Deutschland sucht den Superstar": "Let's Dance". Die Tanzshow, die immer live am Freitagabend für Furore sorgt, steht nach Informationen von t-online hoch im Kurs bei den aktuellen Entscheidern um Neu-RTL-Chef Henning Tewes. Dort sitzen Joachim Llambi, Motsi Mabuse und Jorge González in der Jury und sorgen mehr mit Harmonie und Humor denn mit Beschimpfungen à la Bohlen für Primetime-Unterhaltung.
- Eigene Recherchen
- Bild: "Dieser Geheimplan soll DSDS jetzt retten" (kostenpflichtig)