Nach "Promi Big Brother"-Sieg Betrugsvorwürfe: Werner Hansch wird angeklagt
Die Dortmunder Staatsanwaltschaft hat Werner Hansch angeklagt. Damit bekommt es der 82-Jährige kurz nach seinem Triumph bei "Promi Big Brother" wohl bald mit einem Gerichtsverfahren zu tun.
Nach dem Sieg und damit dem Gewinn von 100.000 Euro bei "Promi Big Brother" folgt der Nackenschlag: Werner Hansch hat eine Anklage am Hals, von der Staatsanwaltschaft in Dortmund. Wie der zuständige Staatsanwalt Henner Kruse auf Anfrage von t-online.de bestätigt, wurde gegen den ehemaligen Sportkommentator eine Anklage "wegen des Verdachtes des Betrugs in sechs Fällen" erhoben. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.
Hintergrund ist der Schuldenberg von Werner Hansch. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach hatte ihm vor Jahren ein Darlehen in Höhe von 5.000 Euro ausgestellt, doch Hansch zahlte das nie zurück. Daraufhin stellte Bosbach 2019 Anzeige. Laut Staatsanwaltschaft hat Hansch den Gläubigern gegenüber seinen Rückzahlungswillen vorgetäuscht. Deshalb wurde jetzt die Anklage wegen Betrugs erhoben.
"Ich werde dort komplett die Hosen runter lassen"
In der Anklageschrift ist von einem Tatzeitraum von "August 2017 bis zum 20. April 2019" die Rede. Der Schaden durch Geld, das er sich lieh, aber nicht zurückzahlte, betrage 34.500 Euro – dies bestätigte die Staatsanwaltschaft t-online.de. Nun müsse ein Gericht entscheiden, ob das Hauptverfahren gegen den 82-Jährigen eingeleitet wird, so Henner Kruse.
Hansch will sich den Vorwürfen und auch einem möglichen Verfahren stellen, wie er der "Bild" berichtet. "Ich werde dort komplett die Hosen runter lassen", sagte er, lenkte aber ein, dass er seinen Anwalt und einen Gutachter einschalten wird. "Der Gutachter kann aus meiner Sicht zu keinem anderen Ergebnis kommen, als dass ich durch diese Sucht vollkommen paralysiert und schuldunfähig war."
Werner Hansch hatte bei "Promi Big Brother" seine Spielsucht offenbart. Die habe nicht nur seine Beziehung zerstört, sondern ihn auch finanziell ruiniert. Er habe "weit über eine halbe Million verzockt". Die Siegprämie von 100.000 Euro würde "alle Probleme lösen", sagte er damals im Gespräch mit Simone Mecky-Ballack.
- Telefonat mit Staatsanwaltschaft
- Bild: "Anklage gegen gegen Werner Hansch!" (kostenpflichtig)