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Dschungelcamp – Vor Ort im Palazzo Versace: Hier sind die Ausgeschiedenen


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Besuch im Dschungelcamp-Hotel
Was im Versace passiert, bleibt im Versace

Anna-Lena Janzen, Australien

Aktualisiert am 23.01.2020Lesedauer: 5 Min.
Prunk und Protz im Palazzo Versace: Im Eingang wird man von einem riesigen Kronleuchter überwältigt.Vergrößern des Bildes
Prunk und Protz im Palazzo Versace: Im Eingang wird man von einem riesigen Kronleuchter überwältigt. (Quelle: t-online.de)
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Das Palazzo Versace: Hier lassen sich die ausgeschiedenen Dschungelstars verwöhnen. Doch wie ist die Stimmung hinter den Kulissen wirklich? t-online.de hat dem Luxushotel einen Besuch abgestattet.

Das Palazzo Versace in Australien ist wohl den meisten Fans von "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus" bekannt. Hier lassen sich die ausgeschiedenen Camper verwöhnen. Die Begleitpersonen residieren ebenfalls in dem Palast. Während sich Danni Büchner, Elena Miras, Sven Ottke und Co. im australischen Busch durchschlagen, soll im Hotel der pure Luxus herrschen. "Ganz im Gegensatz zur eher explosiven Stimmung im Camp zeigen die Begleiter im Versace-Hotel, was Zusammenhalt bedeutet", schreibt RTL in einem Artikel über die Stimmung hier. Liegt das wohl auch an der glanzvollen Unterbringung?

Viel gibt es zu hören und zu lesen über das Hotel Versace. Eines der teuersten Hotels an der Gold Coast in Australien soll es sein. Bekannt dafür, jährlich deutschen – und auch britischen – Dschungeladel mit Prunk und Protz in Empfang zu nehmen. Die Webseite des Luxusschuppens verrät: Das günstigste Zimmer kostet rund 340 Euro pro Nacht. Für eine "Imperial Suite" mit 160 Quadratmetern muss man 2.250 Euro hinblättern. Dafür bekommt man den "Versace-Lifestyle" inklusive Kingsize-Bett, Versace-Porzellan und eigenem Balkon mit Wasserblick.

Das Hotel befindet sich an der Gold Coast, eine touristische Gegend an der Ostküste Australiens. Das Dschungelcamp ist nur eine kurze Autofahrt von hier entfernt. Doch bei der Anreise zum Hotel ist von Dschungel rein gar nichts zu spüren. Die Gegend erinnert eher an das Vergnügungsparadies Las Vegas. Anstelle von grünem Gestrüpp ragen riesige Wolkenkratzer aus dem Boden. Nichts mit Schlangen, Kakerlaken und Koalas. Hier gibt es Sandstrand, Partys und Shopping.

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Der Eingangsbereich des Hotels ist imposant, zwei schwarze Rolls Royce sind vor dem steinernen Palast geparkt. Ein Butler öffnet die Pforten, in der Luft wabert der Duft eines italienischen Herrenparfums, im Hintergrund des Foyers dudelt klassische Musik in einer Endlosschleife. Das Café mit Bar in der Ecke erinnert ein wenig an die Teeparty des verrückten Hutmachers. Willkommen im Hotel Palazzo Versace!

Sonja Kirchberger lässt mich abblitzen

Und schon nach wenigen Minuten im Hotel entdecke ich den ersten Star. Vor ihr allerdings habe sogar ich ein wenig Angst. Zuletzt hatte sie offen gegen ihre Mitstreiterin Daniela Büchner ausgeholt. Dann wurde sie rausgewählt. "Heute nicht", sagt Sonja Kirchberger knapp und schaut mich mit eisigem Blick an, als ich im Foyer des Hotels nach einem Foto frage. Die "Venusfalle"-Darstellerin trägt eine Kappe und ist im lässigen Urlaubslook unterwegs. Ihre Reaktion kommt allerdings alles andere als entspannt rüber. Anscheinend kann da auch kein Luxushotel mehr helfen.

Dann entdecke ich einen zweiten Dschungelstar: Bei Claudia Norberg herrscht gute Stimmung, auch wenn sie nur wenige Stunden zuvor aus dem Promilager gezerrt wurde. Mit Outback-Hut und in roter Campinghose steht die Noch-Ehefrau von Schlagerstar Michael Wendler inmitten von aufgetakelten Hotelgästen und unterhält sich angeregt mit Günther Krause. Trotz ihres Looks, der so gar nicht zum Hotel passt, macht Claudia einen souveränen und glücklichen Eindruck. Sie ist freundlich und gesprächig – aber nicht zu gesprächig. So wie wir sie eben auch aus dem Dschungel kennen. "Ich brauche jetzt erst mal eine Dusche", verabschiedet sie sich schließlich und lacht.

Überall Schaulustige mit Selfie-Sticks

Ich setze mich in eine Ecke, auf einen der himmelblauen Stühle. Auf dem Tisch steht eine edle Zuckerdose, selbst die Zuckerwürfel darin sehen teuer aus – ob die wohl auch Versace sind? Ich gönne mir einen Kaffee, mehr ist bei den Preisen nicht drin. Von den Dschungelstars und den Kameras im Foyer lässt sich hier kaum einer beeindrucken. Immer wieder strömen Menschen in das Hotel, um Fotos zu schießen oder einen Blick auf den Pool zu ergattern. Mit Selfie-Sticks bewaffnet laufen die Besucher durch die marmornen Hallen und ergötzen sich an funkelnden Kronleuchtern, purpurnen Orchideen, goldenen Kissen und Medusenköpfen. Eine wahre Reizüberflutung. Ich frage mich, ob der krasse Kontrast zwischen Hotel und Dschungel eine Strategie von RTL ist, um die Promis endgültig in den Wahnsinn zu treiben?

Als nächstes treffe ich auf Doris Borgmeier, das ist eine gute Freundin von Daniela Büchner. Während Danni im Camp auf einer Gefühlsachterbahn fährt, macht Doris einen höchst entspannten Eindruck. Sie tritt locker auf, in Jeans und weißem Hemd. "Die Stimmung hier ist super", sagt sie. "Wir, die Begleiter sind ja auch wie ein Kessel Buntes. Wir haben die unterschiedlichsten Altersstufen, Hobbys, Interessen und Charaktere dabei. Aber wir verstehen uns sehr gut." Während also im Dschungel die Fetzen fliegen, herrscht im Hotel Friede, Freude, Eierkuchen? "Wir diskutieren über die Show eher nicht. Wir besprechen da aber schon mal was. Um den anderen vielleicht auch zu verstehen", antwortet Doris auf die Frage, wie man mit den Streitereien der Kandidaten umgeht. Haben sich also tatsächlich alle hier lieb?

"Die Stimmung ist dann schon irgendwo angespannt"

Da will ich bei Mike Heiter nachhaken. Das ist der Partner von Dramaqueen-"Ich raste aus"-Elena Miras. Die hatte in der jüngsten Folge wegen einer Trinkflasche Gas gegeben – und Boxer Sven Ottke ordentlich angepfiffen, als der sich mal wieder einmischte. Mike erscheint erstaunlicherweise gemeinsam mit Ottkes Tochter Rebecca im Foyer des Hotels. Dass ihre Liebsten sich ihm Dschungel absolut nicht riechen können? "Jeder hat seine Meinung. Dass Rebecca beispielsweise zu ihrem Vater steht, erwartet man auch gar nicht anders. Und sie versteht auch, dass ich zu Elena stehe. Jeder steht halt zu seinem Kandidaten", antwortet Mike. Ob sie sich auch gemeinsam die Sendung anschauen? "Ja, die Stimmung ist dann schon irgendwo angespannt. Es gibt dann schon auch Emotionen und Gefühle. Aber wir gehen gut damit um," erklärt Mike weiter. "Im Endeffekt lachen wir eigentlich alle darüber", stimmt Rebecca mit ein.

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"Elena ist wie Eis"

Trotzdem kann Rebecca sich eine kleine Spitze nicht verkneifen – hat sie sich das von ihrem Vater abgeguckt? "Die beiden sind ja wie Feuer und Eis", sagt sie über den Streit zwischen ihrem Vater und Elena. "Elena ist noch kälter als Wasser, deswegen ist sie wie Eis", witzelt sie weiter. Mike scheint das Ganze locker zu sehen: "Das sind eben alles Meinungsverschiedenheiten. Sie haben sich ja nicht geprügelt oder so", sagt er.

Also wirklich alles wunderbar im Hotel Versace? Tatsächlich scheinen sich hier alle lieb zu haben. Während im Dschungelcamp die Fetzen fliegen, wird hier offenbar gemeinsam geshoppt, Wein getrunken und zu Abend gegessen.

Was im Versace passiert, bleibt auch im Versace

Dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass so manch einer die Schnauze voll hat. Da wäre Sonja zum Beispiel. Aber auch Mike, der mehrfach betont, dass er sich auf seine Tochter zu Hause freut und den Anschein macht, dass ihm das Hotelleben gar nicht so gut schmeckt. "Wenn das hier abgeschlossen ist, dann ist das auch abgeschlossen. Und sobald unsere Tochter dann wieder bei uns ist, sind denke ich auch alle Sorgen wieder vergangen", antwortet er auf die Frage, wie es Elena wohl nach dem Dschungel ergehen wird.

Was die Ex-Kandidaten und Begleiter im Palazzo Versace aber nun wirklich treiben, während die Camper um die Krone eifern, das werden wir wohl niemals erfahren. Die Dschungelshow am anderen Ende der Welt ist nämlich genau das: eine Show. Und das fängt schon beim Hotel an. Was im Versace passiert, bleibt im Versace.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen vor Ort
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