Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Ab hier nur Trash Dschungelcamp Tag drei: endlich Stress im Mischwald
Minus mal Minus macht plus. Das führt dazu, dass Daniela und Elena wenigstens in einer Hinsicht ein Team sind: im Schwarzmalen. Aber wehe, da kommen diese anderen Möchtegern-Schauspieler-Kandidaten mit ihrer ekligen guten Laune dazwischen.
Schon drei Tage fristen die Camper ein Dasein zwischen Heu und Schrecken, bevor es zu ersten schlechten Schwingungen unter Lianen kommt. Man könnte fast sagen, im Dschungel fliegen erste Fetzen. Oder wohl eher im Mischwald, wie Sven Ottke folgerichtig feststellt. "Dit is keen Schungel", erklärt er auf Daniela Büchners Nachfrage, die die Echtheit der Umgebung infrage stellt. "Dit is 'n Mischwald." Er kommt zu dieser Annahme, weil es in einem richtigen Dschungel wohl wenigstens Affen, für gewöhnlich aber auch Tiger geben muss. Außerdem: "Wenn dit 'n richtiger Schungel wäre, wäre Polen offen."
Na, gut. Polen ist also nicht offen, der Dschungel nur ein Mischwald und Stress gibt es dennoch. Besonders Elena Miras und Daniela Büchner leiden und zoffen gleichermaßen. Es muss eine Zumutung sein, für zwei Miesepetras unter lauter ewig gut gelaunten Launebären zu hausen. Und dann auch noch diese Tiere, diese entsetzlichen Geräusche. "Kannst du die Tiere bitte mal erschießen?", fleht Daniela wie in Trance. Sonja Kirchberger findet die Krötenlaute auch noch knorke. Was ist das für ein Mensch?
"Wir sind negativ"
Voll ist das Maß dann für das Griesgramduo am frühen Morgen. Als Daniela zum zweiten Mal in die Dschungelprüfung gewählt wird, haben ihre selten dämlichen Mitbewohner eine Idee: Sie soll es "positiv" sehen. Da springt ihr Elena zur Seite: "Positiv, positiv, positiv! Wir sind negativ!" So, endlich sagt es mal einer. Ständig dieses Gelaber und dann schauspielern die auch noch alle, denn kein Mensch kann ständig alles positiv sehen. Negativ aber offenbar schon. Daniela und Elena sind auf 180. Die anderen Pfeifen sollen endlich nicht mehr lachen, positivieren, singen, sprechen, atmen. Was bilden die sich ein!?
Erkenntnisse aus Folge drei:
-Sven Ottke ist aus dem Kindergarten geflogen
-Daniela Büchner ist nicht der hellste Stern
-Prince Damien hatte noch nie eine Beziehung
-Raúl Richter spielt Klavier
Während sich die beiden Meckertanten ins Nörgwana nörgeln, kommt Daniela doch noch eine Erkenntnis. Es ist eine Eingebung, die ihr wohl in Form eines alten Kassenschlagers unterbewusst direkt als Geheimnachricht von Außen irgendwie nach Innen in den Mischwald gekommen sein muss: "Kein Schwein ruft mich an", heißt es da. "Keine Sau interessiert sich für mich." Das hieße ja im Umkehrschluss: Wenn so viele Zuschauer für Daniela anrufen, dann kann das nur eines bedeuten. Sie ist interessant.
"Am Ende ist es ja meine Sendezeit", stellt Daniela diabolisch grinsend fest. Alles richtig gemacht und plötzlich ist doch alles gar nicht mehr so schwarz, die Welt gar nicht mehr so doof und überhaupt, wie schön ist eigentlich Krötengequake?
- "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" vom 12. Januar 2020