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DSDS 2019: Momo Chahine und Jonas Weisser sind nach zweiter Mottoshow raus


Da waren's nur noch sechs
Taylor rettet rammdösige DSDS-Mottoshow

MeinungVon t-online, vmd

Aktualisiert am 14.04.2019Lesedauer: 4 Min.
Taylor Luc Jacobs: Er zählt zweifelsohne zu den großen Talenten dieser Show.Vergrößern des Bildes
Taylor Luc Jacobs: Er zählt zweifelsohne zu den großen Talenten dieser Show. (Quelle: TVNOW / Stefan Gregorowius)
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Clarissa singt herzzerreißend, Momo hölzern und Alicia lässt es Männer regnen. Am Ende aber ist DSDS 2019 für zwei Kandidaten vorbei. Alles zur schnarchigen zweiten Live-Show.

"Du hast das super gemeistert", sagt Bohlen zum sensiblen Taylor Luc Jacobs, der zweifelsohne zu den großen Talenten dieser Show zählt. Obschon er lange nicht die Lebenserfahrung eines Marius Müller-Westernhagen auf dem Buckel hat, singt er in der zweiten Mottoshow am Samstagabend dessen Song "Freiheit". Kein großes Bühnenbild, nur Taylor am Klavier. Ein junger Musiker, "der sein Herz öffnet". "Freiheit" sei ein "großer Text", so die Juroren und natürlich ist der Kieler noch jung an Lebensjahren, aber er ist alt genug, um diesen Song mit einer Authentizität zu singen, die man nur nach außen transportieren kann, wenn man sie im Inneren auch hat.

Die zweite Mottoshow also. Irgendwann hat man aufgehört zu zählen, die wievielte DSDS-Staffel da eigentlich gerade über die Mattscheibe flimmert. Und es sieht alles ganz danach aus, als würde es noch viele weitere geben, dabei holen die meisten der blassen Heranwachsenden mit dem großen Traum vom Superstar, nicht mehr all zu viele hinter dem Ofen hervor. Selbst der Jury fällt kaum mehr ein, als die ewiglich gleichen Superlative wie "mega" und "Wahnsinn". Es ist so unsäglich ermüdend das alles. Der x-te Gänsehautmoment, der hunderttausendste Wow-Effekt. Man muss sich bemühen, nicht vor der Glotze einzupennen.

"Mit drei Sätzen durch die ganze Sendung"

Gefeiert wird, wen die Masse liebt. Und die Masse liebt niedliche Boys, für die Mädchen schwärmen und deren Poster sie sich übers Bett hängen können. Momo Chahine singt zwar ungefähr so, als würde er besoffen in einer Karaoke-Bar auftreten – nur schlimmer – aber was soll's, "du bist der Liebling in der Gruppe, Momo!" Nur Bohlen wagt seinem "Bro" Pietro in die Jubelparade zu fahren: "Es sind nur zwei, die geschlossen hinter dir stehen, das ist der Berliner Flughafen und Pietro." Schiefe Töne, hölzern: Alles kein Problem, wenn man die Sympathien auf seiner Seite hat.

Das Motto der zweiten Live-Show: "Retro Hits". Da darf man sich natürlich nicht wundern, wenn aus so manchem Song ein Partykracher gemacht wird, der keiner ist, aber hey, "Paaaarty"! Sogar Bohlen veräppelt seinen guten Kumpel Lombardi ob seines begrenzten Wortschatzes wie: "Du bist 'ne Maschine, mega, weißt du, was ich mein'?" Darauf Dieter: "So kommt man mit drei Sätzen durch die ganze Sendung."

Clarissa Schöppe, in der vergangenen Woche noch wegen ihres weniger hochwertig aussehenden Outfits getadelt, singt am Samstagabend in einem schwarzen Abschlussball-Kleid "Jolene" von Dolly Parton. Das macht sie "so herzzerreißend", dass Oana anmerkt, die 19-Jährige habe "so viel Inhalt", dass sie gar "keinen großen Ausschnitt brauche". Nur dem Poptitan ist Clarissas Darbietung ein bisschen zu "verspannt".

Ein Blickfang ist natürlich auch die "wunderschöne" Alicia-Awa Beissert, die unter ihrem tollen Aussehen aber so arg zu leiden scheint, dass ihr die Publicity um ihre Optik zu schaffen macht. Aber deswegen reduzierter auftreten? Vielleicht mal weniger Schminke und weniger Glitzer? Das kommt der Beauty nicht in den Sinn. Im sexy funkelnden Minikleid singt sie den wohl bekanntesten Song der Weather Girls und lässt es Männer regnen.

Ein Mann und seine Gitarre

Es sind oft die leisen Töne, die berühren, selten das große Aufgeblasene wie etwa die Show von Davin Herbrüggen. Zig Tänzer hampeln zu "Summer Of 69" von Bryan Adams um ihn auf der Bühne herum. Alles wirkt übertrieben und überdreht, nahezu, als habe die gesamte Tanztruppe zu viel bewusstseinserweiternde Kekse konsumiert. Aber, hey, das soll doch nur das schöne Lebensgefühl von damals transportieren! Dass der Song aber zutiefst melancholisch ist – wurscht!

Dass es nicht viel braucht, um sich in die Herzen zu singen, beweist Bohlens Entdeckung, der Straßenmusiker Nick. Ein Mann und seine Gitarre, das kann ein ganzes Universum sein - zumindest für den Musikproduzenten Bohlen, dessen Augen allein beim Anblick seines "Lieblings" beginnen zu funkeln. Ferretti singt "Dancing In The Dark" von Bruce Springsteen mit so viel Gefühl, dass Dieter ruft: "Ich liebe diesen Typen" und Oana ergänzt: "In jeder Ader von dir fließt Musik." Nick "liebt und lebt die Bühne" und wird bereits als neuer deutscher Superstar 2019 gehandelt.


Gehen mussten am Ende Momo Chahine und Jonas Weisser. Dabei hat Letztgenannter "Relight My Fire" von Take That um Längen besser gesungen als so manch anderer Kandidat vor ihm, so die Jury. Zumindest Momo dürfte jetzt genügend Zeit haben, sein "schwaches Englisch" ein bisschen mit "Google Übersetzer" aufzubessern. Für die Verbliebenen sechs geht die Reise am 20. April weiter.

Verwendete Quellen
  • "Deutschland sucht den Superstar" vom 14. April 2019
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