Hallervorden-Sohn "Mein Vater hatte Bedenken wegen meiner Schauspielerei"

Er ist erst 16 Jahre alt, startet mit einer eigenen TV-Serie aber schon jetzt groß durch. In der Kinder-Serie "Binny und der Geist" (sonntags, 19.50 Uhr) ist Johannes Hallervorden auf dem Disney Channel europaweit in 13 Sprachen im TV zu sehen. Doch von seiner sich anbahnenden Schauspiel-Karriere ist sein berühmter Vater (79) ganz und gar nicht begeistert - und das, obwohl Johannes nach eigenen Worten "nur durch meinen Vater in diese Welt hineingewachsen" ist.
Der Grund für Dieter Hallervordens Bedenken sind durchaus verständlich. "Es gibt in Deutschland sehr, sehr viele arbeitslose Schauspieler", wie Spross Johannes im Interview mit "Bild" sagt. "Drei Viertel aller Kollegen sitzen zu Hause und warten darauf, dass das Telefon klingelt, damit sie vielleicht etwas synchronisieren dürfen. Und diese Kollegen sind nicht schlecht!" Deshalb habe sein Vater eher Bedenken gehabt, als sein Sohnemann den gleichen Weg eingeschlagen hat wie er selbst.
"Mein Vater hat mich davor gewarnt"
"Von diesem Beruf leben zu können, ist also schwierig", sagt Johannes. "Das weiß mein Vater natürlich und davor hat er mich gewarnt. Aber ich habe ja momentan das Glück, dass ich mich nicht selbst finanzieren muss - ich bin ja noch Schüler. Aber generell muss man sich durchbeißen, der Beruf ist hart."
Dennoch sei ihm immer klar gewesen, "dass ich Schauspieler werden will. Als Taxifahrer, im Büro oder an der Kasse würde ich vermutlich unglücklich werden. Das ist nicht meine Welt." Selbst sehe er sich aber dennoch nicht gerne zu, "weil ich immer denke, was ich hätte besser machen können. Ich bin total kritisch zu mir. Vielleicht zu Recht. Als wir die erste Folge gedreht haben, war ich ja erst 14."
Eine solide Schauspiel-Ausbildung findet der Elftklässler zwar wichtig, wie er sagt. "Aber ich habe ja schon sehr viel Erfahrung. Wie man eine Rolle anlegt, weiß ich mittlerweile schon ganz gut, glaube ich. Ich denke also, ich werde eher Privatunterricht nehmen und nicht drei bis vier Jahre auf eine Schauspielschule gehen. Ich möchte mich auch nicht in eine bestimmte Richtung formen lassen."
"Man wird ständig angequatscht"
Schon bevor Johannes wirklich berühmt ist, scheint er zu wissen, dass dies nicht nur von Vorteil ist. Das sei zumindest "nicht der Grund dafür, warum ich Schauspieler geworden bin. Denn bekannt zu sein, ist nicht so toll, wie alle glauben. Man wird ständig angequatscht. Vielen Menschen fehlt die Distanz."
Auf die Frage, ob er bald berühmter sein könnte als sein Vater, sagt Johannes: "Möglich. Aber dass man meinen Vater gefragt hat, ob er nicht der 'Vater von...'' ist, ist uns noch nicht passiert. Das könnte jetzt passiert." Vorstellen wolle er sich das aber lieber nicht.
Ohnehin sei ihm klar, dass Zuschauerzahlen, wie sie sein Vater in den siebziger Jahren hatte, heutzutage nur schwer zu erreichen sind: "Mein Vater hatte mit 'Nonstop Nonsens' 30 Millionen Zuschauer. Das schafft man heute sicher nicht mehr. Aber wer weiß."
Serie ist im Herbst gestartet
Die erste Staffel der Jugend-Krimiserie "Binny und der Geist" wird seit dem 26. Oktober auf dem deutschen Disney Channel ausgestrahlt und läuft seit November unter anderem auch in Schweden, Norwegen oder den Niederlanden. Mitte Dezember startet die Serie in zahlreichen weiteren Ländern, darunter Ungarn, Tschechien, Südafrika und die Länder der Arabischen Liga.