"Wer wird Millionär?" Jauch spielt für Kultkandidat Marco den "Fragenvorkoster"
Da musste sich "Wer wird Millionär?"-Kandidat Marco Pier Mattei vor das Pult mit den Fragebildschirme setzen, während sich Günther Jauch die 125.000-Euro-Frage als eine Art "Fragenvorkoster" erst einmal vorsichtig alleine ansah. "Mal schauen, ob wir ihn damit erschrecken ...", meinte der Moderator. Denn sein Kandidat, der bereits in der vergangenen Woche Jauch und das Publikum mit seiner unverfälschten Art begeisterte, hatte bei der 64.000-Euro-Frage ordentlich Nerven gelassen und nach erfolgreicher Beantwortung gemeint: "Ich hör' auf jetzt. Ich will nix mehr sehen!"
Dabei lief doch alles glatt. Die 16.000- und die 32.000-Euro-Frage hatte der 50-jährige Lebenskünstler quasi im Vorbeigehen gelöst. Die nächste Herausforderung lautete dann: "Wie nannten mittelalterliche Alchemisten das Quecksilber?" Zur Auswahl standen die Antworten "Jupiter", "Venus", "Merkur" und "Mars".
Marco versuchte, der Lösung durch die Eigenschaften der Planeten näherzukommen. "Merkur ist am nächsten an der Sonne", sinnierte er. "Hilft hier bei den Alchemisten nicht wirklich weiter", musste er aber feststellen. Dennoch tendierte er leicht zur Antwort "Merkur". Dann zog er den 50/50-Joker, "Merkur" und "Venus" blieben übrig.
Jauch zeigte keine Regung
"Aus ihrem Gesicht kann man wieder nichts lesen", wandte sich Marco an seinen Gastgeber, der keine Regung zeigte. Marco grübelte, um sich dann doch zu entscheiden: "Venus." Worauf Jauch erwähnte, dass Marco doch eigentlich Merkur favorisiert hatte. Ein Versprecher. Und dann: "Scheiße, Merkur, egal." Kurzes, banges Warten, Richtig!
Doch bei der 125.000-Euro-Frage war dann anschließend tatsächlich Schluss. Die wurde von Jauch zunächst als für Marco zumutbar befunden und lautete: "Wird zwischen Langhaubern und Kurzhaubern unterschieden, geht es in der Regel um ...?" Die Antwortmöglichkeiten hießen: "Friseurbedarf", "Lkw", "Papageienarten" und "Ordensschwestern".
"Ordensschwestern, schon eher mein Gebiet"
"Ordensschwestern, schon eher mein Gebiet", witzelte Marco, vermutete aber eher einen vogelkundlichen Hintergrund. Allerdings entschied er sich dann glücklicherweise doch gegen das Zocken - "Lkw" wäre richtig gewesen - und nahm die 64.000 Euro mit nach Hause.
"Viel Spaß und zurück ins Bett"
Ein schöner Batzen Geld, vor allem, da Marco nach eigenen Angaben im Monat locker von 1.000 Euro leben kann. "Viel Spaß und zurück ins Bett", wünschte Jauch dann auch dem bekennenden Langschläfer, der nie vor 13 Uhr aufsteht.
Und der übrigens mehrere Semester Jura und Pädagogik studiert hat, wie er Jauch vorher noch anvertraut hatte. Die Vorlesungen seien ihm aber viel zu früh gewesen. "Dann war ich immer weniger da, und irgendwie hat mich auch keiner vermisst." Vermissen werden ihn aber sicherlich die "Wer wird Millionär"-Zuschauer. Denn der Schlagzeuglehrer, der bereits zweimal zu Unrecht im Verdacht stand, eine Bank überfallen zu haben, war einer der originellsten und unterhaltsamsten Kandidaten seit langem.