Zweite Chance genutzt Wiederholungstäterin bei "Wer wird Millionär?"
Zarte 18 Jahre war Katharina Wikarek, als sie zum ersten Mal die Chance hatte, es bei Günther Jauchs Quizshow "Wer wird Millionär?" auf den begehrten Ratestuhl zu schaffen. Gelungen ist ihr das damals aber nicht, denn sie konnte sich bei der Auswahlfrage nicht gegen ihre neun Konkurrenten durchsetzen. Sechs Jahre und eine neue Haarfarbe später bekam Katharina ihre zweite Chance auf die Millionen und bewies ordentlich Mumm.
Damals vor sechs Jahren hatte die junge Volontärin noch lange blonde Haare, wie sie auf Nachfrage von Jauch berichtete, und war wahnsinnig wütend, dass sie es nicht auf den Stuhl geschafft hatte. Doch solange ein Kandidat noch nicht auf dem Ratestuhl saß, kann er sich erneut bewerben und das tat Katharina auch. Sechs Jahre später beantwortete sie die Auswahlfrage am schnellsten und spielte am Montag in der Risiko-Variante als zweite Kandidatin der Sendung.
"Fake the Millionaire"
Im Laufe der Rate-Runde, die sich bei der einen oder anderen Frage etwas holprig gestaltete, kam Jauch auf Katharinas Job bei einer TV-Produktionsfirma zu sprechen. Die 24-Jährige stellte das RTL-Format "Verfolgt“ vor, in dem es um Stalking-Opfer geht, die Hilfe von einem Ex-Agenten bekommen. Doch Jauch hatte so seine Zweifel an dem Format. "Es ist echt alles echt?“ hakte er nach. "Ist ja im Fernsehen nicht mehr alles so echt“, fuhr er fort. "Es gibt ja Leute, die glauben zum Beispiel nicht, dass man bei uns wirklich das Geld gewinnt, sondern dass Sie für 300 Euro jetzt hier sitzen und so tun, als ob Sie 500 Euro gewinnen."
"Ja, so ist es ja auch", gab die Kandidatin schlagfertig zurück. Aber Jauch wäre nicht Jauch, könnte er nicht ebenso schlagfertig kontern. Nach dem Publikumsapplaus leitete er souverän zur nächsten Frage über: "Na gut, in unserer Sendung 'Fake the Millionaire' geht es jetzt um 8.000 Euro!"
Mut zum Risiko
Bei der 32.000-Euro-Frage angekommen waren Katharinas Joker alle aufgebraucht. Doch die Kandidatin bewies, dass sie ihre zweite Chance so gut es geht nutzen wollte, und wagte einen verwegenen Schritt. Die Frage, welche Stadt wörtlich übersetzt "nördlichste Hauptstadt" bedeute, beantwortete sie, obwohl sie nur eine vage Vermutung hatte und riskierte damit, auf 500 Euro zurückzufallen. Nach dem Einloggen der Antwort stand der 24-Jährigen die Angst förmlich ins Gesicht geschrieben. Doch die von ihr gewählte Antwort "Peking" erwies sich als richtig. Jauch gab sich danach bewundernd und fassungslos zugleich: "Sind Sie wahnsinnig? Was hier für ein Feuerwerk abbrennt – bar jeden Jokers."
Und auch bei der 125.000-Euro-Frage lag Katharina mit ihrer ersten Vermutung richtig, traute sich dann aber doch nicht, einzuloggen. "Wem wird eine leidenschaftliche Affäre mit Mode-Ikone Coco Chanel nachgesagt?", lautete die Frage. Zur Auswahl standen Fréderic Chopin, Giuseppe Verdi, Igor Strawinsky (richtige Antwort) und Simon Rattle.
Und so freute sich die mutige Kandidatin am Ende über die stattliche Summe von 64.000 Euro, die sie mit Sicherheit auch wirklich ausgezahlt bekommt.