"Ein Fall für zwei" So kam Claus Theo Gärtner zu seiner Rolle als Matula
An diesem Freitag geht iIm ZDF eine Ära zu Ende: Nach 300 Episoden flimmert die letzte Folge namens "Letzte Worte" von "Ein Fall für zwei" mit Claus Theo Gärtner alias Privatdetektiv Josef Matula über die Bildschirme. Der "Bild"-Zeitung verriet Gärtner: "Für die erste Folge bekam ich 18.000 Mark. Im Alkohol-Rausch unterschrieb ich einen Bierdeckel-Vertrag über 100 Folgen."
Gärtner sagte nun: "Ich fühle mich befreit, weil ich mein Leben nicht mehr nach Drehplänen ausrichten muss." Nun steht ihm ein neues Abenteuer bevor. Mit seiner dritten Ehefrau Sarah will er mit einem zum Wohnmobil umgebauten 12,5-Tonner mit Allradantrieb um die Welt reisen.
Das Ende von "Ein Fall für zwei"?
Vermutlich wird auch das Format "Ein Fall für zwei" dauerhaft verschwinden: Das hat das ZDF zumindest angekündigt, nachdem Gärtner seinen Abschied bekanntgegeben hatte.
Ohne Gärtner dürfte "Ein Fall für zwei" auch nicht mehr funktionieren: Seinen Namen und sein Gesicht kennen auch noch diejenigen, die sich längst vom Freitagabendkrimi des ZDF verabschiedet haben. Gärtners derzeitiger Kompagnon als Anwalt, Paul Frielinghaus, ist dagegen nur noch den bis zum Schluss treuen Zuschauern vertraut.
Frielinghaus ist nach Günter Strack, Rainer Hunold und Mathias Herrmann der vierte Anwalt, für den der Detektiv Matula auf mehr oder minder legale Weise Ermittlungen anstellte. Um die fünf Millionen Zuschauer sahen dabei am Ende noch zu und brachten dem ZDF eine für Freitagabend ordentliche Quote.
Doch wer war eigentlich sein liebster Partner in der ZDF-Krimireihe? "Der Abschied jetzt von Paul Frielinghaus tat mir weh, wir sind über die Jahre echte Freunde geworden. Auch mit Rainer Hunold war ich dicke. Und die Frau von Günter Strack hat mich auf Partys immer vorgestellt mit: 'Gestatten, das ist der Gehilfe meines Mannes!'", erzählt Gärtner der "Bild".
Tödliche Falle für Matula und Lessing?
In der letzten Folge gerät Anwalt Dr. Markus Lessing (Paul Frielinghaus) selbst unter Mordverdacht. An seinem Anzug klebt das Blut eines ermordeten Richters und Lessing selbst kann sich an nichts erinnern. Gemeinsam mit seinem Freund Matula begibt er sich auf Spurensuche. Wie dicht die beiden im Visier der Verbrecher sind, merken sie, als in Matulas Wohnung eine Bombe hochgeht. Werden sie es schaffen, den Fall zu lösen, oder sind ihnen die Täter immer einen Schritt voraus? Es scheint so, denn sie geraten in eine tödliche Falle, aus der es kein Entkommen mehr gibt.
"Ich bin der ewige Erste"
Obwohl Gärtner gerade zu Beginn der Serie die dem Rechtsanwalt untergeordnete Rolle einnahm, sah er sich schon lange nicht mehr als Beiwerk, sondern als Hauptfigur. "Wieso der ewige Zweite? Ich bin der ewige Erste", sagte Gärtner einmal selbstbewusst dem "Spiegel". Er brachte Action rein: Fans zählten, dass er in den ersten 200 Folgen 37 Mal verprügelt wurde.
Aber ohne den Rechtsanwalt als Mitspieler für den Doppelpass in den Ermittlungen hätte Detektiv Matula wohl auch nicht funktioniert - die Kombination wurde zu einem bewährten und wohl auch beliebten Strickmuster. Denn obwohl Kritiker schon seit langem zu holzschnittartige Charaktere bemängelten, blieben die Zuschauerzahlen über die Jahrzehnte gut. Gärtner sieht seinen Ausstieg bei "Ein Fall für zwei" nicht als sein Karriereende. Er will jetzt aber zunächst einmal die Welt bereisen.