Weggefährte über Nena-Auftritt: "Totalitäre Verhältnisse wie in der DDR"

Fahrenkrog-Petersen über Nena-Auftritt

"Dann hätten wir totalitäre Verhältnisse wie in der DDR"

Nenas "Schlagercomeback"-Auftritt wird noch immer diskutiert. Ihr früherer Weggefährte Uwe Fahrenkrog-Petersen stärkt ihr den Rücken. Zumindest teilweise.

Die Sängerin Nena fiel in den vergangenen zwei Jahren eher wegen ihrer Aussagen rund um die Corona-Pandemie und Bestimmungen der Politik auf als durch neue Hits. So ärgerte sie sich bei Liveauftritten über die damals herrschenden Auflagen, animierte ihre Fans, die Atemschutzmasken abzulegen oder war Gast auf einer "Querdenker"-Party.

"Nena ist Künstlerin und keine Politikerin"

Nun bot das Erste der 62-Jährigen in "Das große Schlagercomeback" die große Bühne vor einem Millionenpublikum vor den heimischen TV-Geräten. Sie spielte unter anderem gleich zweimal den Welthit "99 Luftballons". Ein Song, den viele zwar mit der Sängerin assoziieren, der allerdings von der NDW-Band Nena stammt.

Gabriele Kerner, so Nenas bürgerlicher Name, war zwischen der Gründung 1982 und der Auflösung 1987 eines von fünf Bandmitgliedern. Zu der Gruppe gehörten damals auch Schlagzeuger Rolf Brendel, der 2002 verstorbene Gitarrist Carlo Karges, Bassist Jürgen Dehmel und Keyboarder Uwe Fahrenkrog-Petersen. Gegenüber t-online teilt dieser nun seine Meinung zu Nenas Auftritt, der sogar Florian Silbereisen auf die Knie fallen ließ.

"Nena ist in erster Linie eine Künstlerin und keine Politikerin. Trotzdem darf sie – da wir hier in Freiheit leben – eine eigene persönliche Meinung haben", so der Mitkomponist der Popklassiker. "Wenn nur noch diejenigen singen dürften, die hundertprozentig die offizielle Regierungspolitik vertreten, hätten wir totalitäre Verhältnisse wie in der DDR. Wünschen wir uns das wirklich?"

"'99 Luftballons' ist heute weltweit aktueller denn je"

Zudem betont er, dass man nicht über die politischen Ansichten der Musiker spekulieren solle. Nena selbst hat bereits nach den ersten Kontroversen ein Statement auf Instagram veröffentlicht, in welchem sie sich von den "Querdenker"-Vorwürfen distanzieren wollte.

Der Keyboarder stärkt seiner früheren Bandkollegin den Rücken. Dass sie die alten Gassenhauer bei Florian Silbereisen spielt, sei ein wichtiges Statement gegen die aktuellen Missstände der Welt. "'99 Luftballons', der internationale Welterfolg unserer Band, ist als Anti-Kriegshymne weltweit heute aktueller denn je", erklärt der 62-Jährige.

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Und weiter: "Genauso wie 'Irgendwie, irgendwo, irgendwann'. Die Songs sind nun seit 40 Jahren ein fundamentaler Bestandteil der deutschen Popkultur. Dass die heutige Solokünstlerin Nena unsere großen Songs mitreißend vor einem Millionenpublikum präsentiert, ist ein emotionales Plädoyer gegen Kriegstreiberei und für den Zusammenhalt und die kulturellen Gemeinsamkeiten unserer Gesellschaft."