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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Er wurde 65 Jahre alt Kultsprecher William Cohn ist tot
Mit seinen Auftritten im "Neo Magazin Royale" und bei "Circus HalliGalli" wurde er zum TV-Kult: William Cohn. Jetzt ist der Sprecher und Schauspieler tot.
Der bekannte Schauspieler, Sänger und Sprecher William Cohn ist am 30. Juni 2022 im Alter von 65 Jahren in Basel gestorben. Dies bestätigt das Management des Künstlers t-online auf Nachfrage. Der Tod sei für "alle überraschend" gekommen. Über die Umstände wurde bislang noch nichts bekannt.
Managerin Darlene Fischer erklärt t-online: "Glauben Sie mir, auch wir sind fassungslos." William Cohn hinterlasse "eine große Lücke. Bei seiner Familie, seinen engsten Freunden. In der hiesigen Medienlandschaft."
Zum Kult in eben dieser Medienlandschaft wurde er durch sein oft schrilles Auftreten. Knallbunte Pullover, nerdige Brille und die offensiv zur Schau getragene Halbglatze machten ihn zum Hingucker. Seine pointierten Texte, bissigen Kommentare und launigen Einlassungen konterkarierten sein Äußeres, trugen aber einen großen Anteil zu seiner Popularität bei. Vor allem als Sidekick von Jan Böhmermann im "Neo Magazin Royale" oder als Sprecher in der Sendung "Roche & Böhmermann" baute er sich eine große Fangemeinde auf.
"Ich pflege zu sagen, was ich denke"
Hinter dem scheinbar schrägen Promi mit ausgeprägter Hingabe an den österreichischen Charme und Wortwitz, verbarg sich laut Mitteilung des Managements an t-online "ein hochempathischer, kluger Mensch. Dessen Lebensmotto war: 'Ich pflege zu sagen, was ich denke.'"
Über die Sprache, vorgebracht in Fernsehsendungen, gelang ihm der Durchbruch. Doch Cohn war auch als Autor aktiv. So erschien 2017 sein erstes Werk "Der gute Ton von Cohn". In der Öffentlichkeit weniger bekannt und dennoch laut Management sein "Paradestück": Seine Rolle des intriganten Waffenhändlers Kaspar im Erfolgsmusical "Ludwig²". In mehr als 600 Shows verlieh er diesem Charakter Stimme und Volumen.
Geboren in Kolumbien wuchs William Cohn in einer Musikerfamilie auf. Von Südamerika aus zog die Familie nach Wien, wo er sich auch "sozialisierte", wie er sagte. Er entschied sich dort für eine Karriere als Schauspieler und Sänger. Gesang und Schauspiel studierte er in München, Wien, Los Angeles und St. Petersburg. Nun hat er die Bühne, die ihm so viel bedeutete, für immer verlassen.