Musiker meldet sich zurück Der Fall Fynn Kliemann
Kürzlich meldete sich Fynn Kliemann nach jahrelanger Funkstille mit einer ARD-Doku zurück. Darin zeigt er sein Leben nach dem Skandal, der seine Karriere zerstörte.
2022 zerstörte ein Enthüllungsvideo von TV-Moderator Jan Böhmermann Fynn Kliemanns Karriere. Darin kamen nämlich Vorwürfe auf, der Musiker und YouTuber habe während der Pandemie Schutzmasken, die als unter fairen Bedingungen in Europa produzierte Ware vermarktet wurden, eigentlich unter teils ausbeuterischen Bedingungen in Vietnam und Bangladesch produziert. Fans waren wütend und enttäuscht, Kooperationspartner wandten sich von Kliemann ab. Dieser zog sich daraufhin aus der Öffentlichkeit zurück.
"Du bist wirklich hirntot danach. Ich habe drei Wochen nicht geschlafen, Kette geraucht, saß zu Hause und habe versucht, irgendwie diesen Scherbenhaufen zusammenzufegen", erinnert Fynn Kliemann sich in der ARD-Dokumentation "Fynn Kliemann – ich hoffe, ihr vermisst mich" an die Zeit nach dem Skandal um ihn. In der Doku beleuchtet der Sänger diese und seinen Versuch, alles aufzuräumen. Ob ihm das gelingt und ob seine Fans ihm verzeihen, wird sich zeigen.
"Das darf niemals passieren"
Der Fall war detailreich. Neben den Fragen zur Herkunft der Masken sprach Böhmermann auch über Masken, die an Geflüchtete gespendet wurden. Sie sollen fehlerhaft gewesen sein. In den Recherchen ging es auch um den Umgang mit Spendengeldern. Kliemann reagierte nach dem Böhmermann-Beitrag mit einem langen Statement, in dem er Fehler einräumte, aber auch um einen differenzierten Blick auf die Details bat.
Darin hieß es zum Beispiel: "Ich möchte mich in aller Form bei allen Personen, Organisationen, Institutionen entschuldigen, die nun `auf den ersten Blick` enttäuscht und geschockt sind." Zum Thema Maskenherkunft teilte er mit: "Ich muss mir klar eingestehen, dass ich den Prozess nicht mehr überblicken konnte." Weiter hieß es: "Das darf niemals passieren und somit übernehme ich, auch wenn ich weder Produzent noch Verkäufer war, eine Verantwortung." Durch diese Versäumnisse, sich mit diesen Prozessen nicht eingehend befasst zu haben, habe er viele enttäuscht.
- Nachrichtenagentur dpa